Geschichte
1333 taucht der Ort Varchentin, dessen Name aus dem Slawischen kommt, erstmals in einer Urkunde auf. Bereits zwischen 1270 und 1280 wurde die Varchentiner Kirche errichtet. Das alte Dorf Varchentin lag am Ufer des Großen Varchentiner Sees und wurde 1827 südöstlich der Kirche neu angelegt. Die Siedler waren Tagelöhner des Hofguts Varchentin, dessen Besitzer oft wechselten, darunter ein Bürgermeister von Waren sowie die Familie Rostke. 1836 erwarb der Bankier Gottlieb Jenisch das Hofgut und ließ dort das Schloss errichten, das von seiner Tochter in den Besitz der Grafen Grothe gelangte und ab 1924 seine wirtschaftliche Blüte erreichte. Zum Schlossgut gehörten über 1700 Hektar des umgebenden Landes und praktisch die gesamte Einwohnerschaft der darin liegenden Orte stand in Abhängigkeit zur gräflichen Familie, deren letztes Oberhaupt Friedrich Franz Graf Grothe 1942 fiel und dessen amerikanischstämmige Gattin mit den Kindern in die USA emigrieren konnte. Der Ort hat den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden. Im Schloss waren 1945 bis 1947 russische Truppen einquartiert, anschließend diente das Schlossgut als Landwirtschaftliche Schule und als Hotel.
Varchentin ist bis heute landwirtschaftlich geprägt. Das Mitte der 90er-Jahre erbaute Feuerwehrhaus sowie der angrenzende Dorfplatz sind die Mittelpunkte des Gemeindelebens.
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