Geschichte
Der Ursprung des Ortsnamen ist unsicher. Eine Theorie besagt, dass die Silbe „Ven-" auf feuchtes Gebiet hinweise (Venn/Fenn, „Morast“). Zusammen mit der Silbe „lo“, die für Wald steht (vgl. auch z.B. Gütersloh oder Hohenlohe), bedeute Venlo also „Wald im Morast“; ein hypothethischer deutscher Name der Stadt wäre daher "Fennloh".
Venlo wurde am Anfang des 11. Jahrhunderts zum ersten Mal urkundlich erwähnt und war früher eine Hansestadt.
Venlo gehörte über lange Zeit zum Herzogtum Geldern, während Tegelen und Belfeld der nordwestlichste Teil des Herzogtums Jülich waren. Venlo sowie Tegelen und Belfeld waren daher Jahrhunderte lang für einander - nicht selten feindliches - Ausland. Bis heute ist der Dialekt in Tegelen deutlich verschieden von dem in Venlo; das Tegels wird von der Sprachwissenschaft zu den limburgischen Dialekten gezählt, das Venloos zu den südgelderschen. 1997 hat die niederländische Politik zur Minderung lokaler Rivalitäten alle in der Provinz Limburg gesprochenen Dialekte zu Limburgs erklärt. Bis heute existieren, gerade aufgrund der Sprachunterschiede, rivalisierende Gefühle zwischen einem Teil der Venloer und Tegeler sowie Belfelder, so dass die Eingemeindung 2001 in Tegelen und Belfeld wenig populär war.
Von 1839 bis 1866 gehörte die Stadt mit dem restlichen "Holländisch-Limburg" zum Deutschen Bund und wurde durch Luxemburg verwaltet.
Zu Beginn des zweiten Weltkriegs, am 9. November 1939, wurden vor einem Grenzcafé unmittelbar an der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo zwei britische Geheimdienstoffiziere von einem deutschen Geheimdienstkommando in eine Falle gelockt und entführt. Die Briten befanden sich in Begleitung eines niederländischen Geheimdienstoffiziers, der bei der Entführung erschossen wurde. Der sogenannte Venlo-Zwischenfall lieferte Nazideutschland einen Vorwand für den Einmarsch im Mai 1940 in die bis dahin neutrale Niederlande. Der Leiter des deutschen Kommandos, der SS-Offizier Alfred Naujocks, hatte bereits am 31. August 1939 den vorgetäuschten Überfall auf den Sender Gleiwitz geleitet, der als Begründung für den Überfall auf Polen diente.
Während des Kriegs spielte der Fliegerhorst Venlo-Herongen eine erhebliche Rolle in der deutschen Luftverteidigung.
Die Stadt erlitt zwischen Oktober 1944 und März 1945 große Kriegsschäden, da sie im letzten Kriegswinter an der Frontlinie lag. Viele Bürger der Stadt wurden in diesem Winter von der deutschen Wehrmacht zwangsweise evakuiert.
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