Victorbur
Victorbur (Plattdeutsch: Vitterbuur) ist seit der Gemeindegebietsreform vom 1. Juli 1972 ein Ortsteil und Verwaltungssitz der Gemeinde Südbrookmerland im Landkreis Aurich in Ostfriesland. Der Ort besteht aus den Dörfern Süd-Victorbur, Ost-Victorbur und West-Victorbur, sowie dem östlichen Teil von Victorbur-Upende. Er hat etwa 3850 Einwohner (Stand: Mai 2003) und ist damit nach Moordorf (ca. 6500) bevölkerungsreichster Ort der Gemeinde. Ortsvorsteher ist Karl-Heinz Sutorius (SPD).
Der Ort verdankt der Kirche, die dem heiligen Victor geweiht ist, ihren Namen. Die Sankt Victor Kirche befindet sich im Westen von Victorbur auf einer Warft. Der mit 57 Metern recht lange, 11 Meter breite, einschiffige Backsteinbau ist eine chorlose Apsidensaalkirche. Sie wurde erkennbar in mehreren Bauabschnitten ab 1220 bis 1240 errichtet. Sehenswert ist der Altar von 1684 und die Kanzel von 1697, die der Meister der Holzschneidekunst Hinrich Cröpelin aus Esens schuf. Auch der Orgelprospekt wurde in Esens geschaffen. Er wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts vom Orgelbaumeister Johann Gottfried Rohlfs gebaut.
Schon in den Brookmer Willküren (um 1280) wird der Ort Victoris hove genannt. Der Kirchenbezirk gehörte zu den vier befriedeten Rechtsräumen des Brookmer- und Auricherlandes, innerhalb deren jede Übeltat mit einer dreifach hohen Buße belegt war.
Victorbur verfügt über ein recht neues Ortszentrum mit Marktplatz, Geschäften, Banken, Feuerwehr und Rathaus. Unweit davon liegt die Grundschule Victorbur. Als Besonderheit gehörten zu dieser Schule bis vor einigen Jahren noch die drei Klassenräume in der ehemaligen Schule Ost-Victorbur. Bis zuletzt haben Lehrer und Kinder die dortige Torfheizung selbst bedient.
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