Geschichte
Viktring wurde 977 erstmals als Vitrino (keltisch Knüttelfeld) erwähnt und erlangte große Bedeutung durch die Gründung des Zisterzienserklosters durch Graf Bernhard von Marburg im Jahre 1142. Das Stift Viktring entwickelte sich zu einem der größten und reichsten in Kärnten und war bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1786 religiöses und kulturelles Zentrum der Region. Nach wechselvollen Besitzverhältnissen wurde das Stift 1970 von der Republik Österreich erworben und 1977 ein „Realgymnasium mit kreativen Schwerpunkten“ (Musikgymnasium, siehe BRG Viktring) eingerichtet.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Südkärnten vom Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen beansprucht. In der Volksabstimmung von 1920 durften sich die Südkärntner frei entscheiden, Viktring gehörte zum Abstimmungsgebiet. Eine Gedenktafel an der Glanfurt-Brücke an der Rosentaler Straße erinnert heute daran, dass hier eine Staatsgrenze verlaufen würde, wenn sich die Südkärntner seinerzeit anders entschieden hätten.
Nach dem 2. Weltkrieg flüchteten Anfang Mai 1945 zwischen 10.000 und 25.000 antikommunistische, katholische Zivilisten und die slowenischen Heimwehrsoldaten vor dem kommunistischen Tito-Regime nach Viktring und schlugen ein Flüchtlingslager für mehrere Wochen am "Viktringer Feld" auf. Die Abschiebung der Menschen durch die Briten nach Jugoslawien endete in einem Abrechnungsfuror. Auch die Briten beteiligten sich an der Rückführung, im wesentlichen per Eisenbahn über den Karawankentunnel nach Jesenice (Assling) oder über Bleiburg und Lavamünd in Richtung Maribor/Marburg (siehe auch unter Bleiburger Tragödie), teils auch über Arnoldstein. Die Gefangenen wurden an die jugoslawischen Truppen teils noch auf österreichischem Boden, teilweise an der Landesgrenze übergeben. Die britischen Soldaten ließen sie in dem Glauben, sie würden nach Italien gebracht, so dass die Übergaben ohne Widerstand stattfinden konnten. Die Abrechnung mit den slowenischen Heimwehrsoldaten (Domobrancen) ging in die slowenische Geschichte als das „Drama um Viktring“ ein. Es wurden in den Monaten Mai und Juni 1945 von den Tito-Partisanen diese Zivilisten und Soldaten schließlich wegen der Zugehörigkeit zu den Verbänden ums Leben gebracht. Der Überlebende rest der Menschen wurde in Todesmärschen (smrtni put siehe auch unter Bleiburger Tragödie križni put, Kreuzweg) durch ganz Jugoslawien getrieben.
1973 wurde Viktring zusammen mit einem kleinen Teil der Gemeinde Maria Wörth (um das heutige Bad Maiernigg) in die Stadt Klagenfurt eingemeindet.
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