Geschichte
Der Name Visby (nord. "vi" = Opferplatz) deutet darauf hin, dass der Ort vorchristliche Bedeutung hatte. Die Spuren der ältesten Besiedlung sind spärlich, aber seit der Wikingerzeit ist der Platz kontinuierlicher bewohnt worden. Überreste von Holzhäusern wurden im Almedalen gefunden. Das heute älteste Gebäude der Stadt ist der "Kruttornet" ("Pulverturm"), nach 1151 angelegt.
1161 erteilte Heinrich der Löwe mit dem Artlenburger Privileg ein Handelsprivileg, das die Rechtssicherheit herstellte. Während der Hunderte von Jahren andauernden Missionen und Christianisierung Nord- und Osteuropas, angefangen mit Ansgar, wurde Visby die Mutterstadt der um 1200 gegründeten Stadt Riga in Livland (heute in Lettland). Visby war erster Hauptort der Hanse in der Ostsee, und die Gotlandfahrer hatten spezielle Privilegien. Lange Zeit waren die Hälfte der Bürger Deutsche. Das 13. und 14. Jahrhundert waren die Blütezeit der Insel, und die Stadt erhielt den Beinamen „Regina Maris“ (Königin des Meeres). Trotzdem eskalierte 1288/89 der Konflikt, den die Stadt mit dem verarmenden Umland hatte, zu einem blutigen Bürgerkrieg, den der schwedische König Magnus LadulÃ¥s beendete. Gotland hatte bis dahin separate Herrscher.
1361 wurde Visby von dem dänischen König Waldemar IV. Atterdag erobert. Von 1394 bis 1398 suchten die Vitalienbrüder Schutz hinter Visbys Stadtmauern. Bis zur Vertreibung durch ein Heer des Deutschen Ordens erlangten die Vitalienbrüder von Visby aus die Seeherrschaft in der Ostsee.
Visby wurde 1525 von Truppen der Hansestadt Lübeck angegriffen. Es wurden unter anderem alle Kirchen mit Ausnahme der deutschen Kaufmannskirche St. Marien, dem heutigen Dom St. Maria, zerstört.
Durch den 1645 geschlossenen Frieden von Brömsebro wurde Visby mit Gotland ein Teil Schwedens.
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