Geschichte
Schon die Römer erkannten die strategische Lage des Ortes und errichteten an dieser Stelle ein Legionslager zum Schutz der Grenzen der Provinz Pannonien. Während der Völkerwanderung hinterließen Germanen, Slawen und Hunnen ihre Spuren. Bis in das 9. Jahrhundert war der Ort Teil des Awarenreiches.
Zu Beginn des 10. Jahrhunderts nahmen ungarische Stämme das Land in Besitz. 1009 wurde der Ort erstmals als Komitatssitz unter seinem heutigen Namen erwähnt. Die noch vorhandenen römischen Befestigungen wurden ausgebaut und verstärkt. Nach dem Ende des Mongolensturms ließ Béla IV. die Burg Visegrád als Teil der Grenzsicherungen entlang der Donau umfangreich erweitern.
1325 verlegte Karl I. seine Residenz vom Temesvár nach Visegrád. Auch als 1408 Buda zur ungarischen Hauptstadt wurde, behielt Visegrád seine Bedeutung und wurde weiter ausgebaut. Seine Blütezeit erlebte Visegrád unter der Herrschaft von Matthias Corvinus und seiner Frau Beatrix von Aragón. Ab 1476 wurde die Burg im spätgotischen Stil erneuert und von italienischen Künstlern um einen prunkvollen Renaissancepalast erweitert.
1544 wurde die Burg von türkischen Truppen erobert und 1685 von diesen auf ihrem Rückzug fast völlig zerstört. Unter der habsburgischen Herrschaft siedelten sich im 18. Jahrhundert deutsche Familien an und brachten Visegrád einen wirtschaftlichen Aufschwung. Mit dem erwachenden Nationalbewusstsein der Ungarn im 19. Jahrhundert wurde auch Visegrád als Symbol der bedeutenden Geschichte des Landes wiederentdeckt. 1934 begannen die archäologischen Ausgrabungen der Königsburg.
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