Flagge von Deutschland

Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.03.2025
05:23
 
 
+
»
 

Geschichte

Bodenfunde belegen eine kontinuierliche Besiedelung der Gegend seit der Steinzeit.

Im Frühmittelalter verlief hier die Grenze zwischen sächsischem und fränkischem Stammesgebiet, was sich noch heute an der Sprachgrenze zwischen Mitteldeutsch und Niederdeutsch erkennen lässt, die das Gemeindegebiet in West-Ost-Richtung durchquert.

Das Gebiet der Gemeinde Vöhl deckt sich im Wesentlichen mit dem der alten Herrschaft Itter, die sich im Hochmittelalter im vormaligen Ittergau ausbildete. Nach dem Aussterben der Herren zu Itter wurde das Gebiet zwischen der Landgrafschaft Hessen und Kurmainz geteilt. Nach zwischenzeitlicher Verpfändung an die Grafen von Waldeck und die Wolff von Gudensberg gelangte die Herrschaft Itter 1589 endgültig an Hessen. Zwischen den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt umstritten, fiel sie 1650 endgültig an letztere und bildete eine Enklave im Waldeckschen Gebiet. 1821 wurde im Zuge einer Verwaltungsreform aus der Herrschaft Itter der Kreis Vöhl, bis das Gebiet 1866 an Preußen fiel und 1886 in den Kreis Frankenberg eingegliedert wurde.

Vöhl wurde erstmals im Jahre 1144 als "Vohulen" urkundlich erwähnt, doch wird der Ort schon viel früher bestanden haben. Er gehörte zur Herrschaft Itter.

1381 wurde Thilo Wolff von Gudenberg Besitzer der Herrschaft Itter, da Waldeck und Hessen ihm ihre Gebietsanteile verpfändeten, und verlegte den Verwaltungssitz nach Vöhl, wo er südlich des Dorfes eine Burg errichten. 1542 lösten die Waldecker, 1562 schließlich auch die Landgrafen von Hessen ihr Pfand ein.

Während der nächsten Jahrzehnte wechselte die Herrschaft Itter mehrmals den Besitzer, insbesondere auch während des Dreißigjährigen Krieges. Am 14. Mai 1639 - die Herrschaft gehörte mal wieder zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt - übertrug Landgraf Ludwig V. die Herrschaft Itter mit Schloss und zugehörigen Dörfern als Deputat an seinen Bruder, Philipp, der allerdings weiter in seinem Schloss in Butzbach residierte. Noch im Mai kam Philipp allerdings für kurze Zeit nach Vöhl, um sich von seinen neuen Untertanen huldigen zu lassen. Nach seinem Tod 1643 wurde die Herrschaft Itter wieder direkt dem Hessen-Darmstädter Landgrafen unterstellt. 1650, in Folge der Friedensschlüsse zum Dreißigjährigen Krieg, wurde die Herrschaft Itter endgültig - wenn auch nur für etwas mehr als 200 Jahre - Hessen-Darmstadt zugeordnet.

Nach dem Tod des Landgrafen Georg II. wurde die Herrschaft als Paragium seinem jüngerem Sohn Georg übertragen. Dieser ließ das alte Schloss der Gudenberger in Vöhl renovieren und zur Residenz erweitern. Doch am 19. Juli 1676 starb Georg in Hof Lauterbach. 1691, unter Landgraf Ludwig, wurde die Herrschaft Itter für 80.000 Gulden an den reichen Johann Matthias Koch, gen. von und zu Geilenbach, verpfändet. 1695 löste Hessen-Darmstadt das Pfand wieder ein.

Nach dem preußisch-österreichischen Krieg von 1866 musste Hessen-Darmstadt die Kreise Biedenkopf und Vöhl an Preußen abtreten; der Kreis Vöhl blieb als eigener Verwaltungsbezirk in der von Kassel aus verwalteten Provinz Hessen-Nassau erhalten, aber der „Amtmann“ wurde dem Landrat in Frankenberg unterstellt. Für 20 Jahre behielt der frühere Kreis Vöhl noch besondere Rechte, doch am 1. April 1886 wurde der Verwaltungsbezirk aufgehoben und dem Kreis Frankenberg eingegliedert. Lediglich das Amtsgericht blieb bestehen.

Basierend auf dem Artikel Vöhl der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen