Geschichte
Die erste sicher datierte Erwähnung Vogelsbergs befindet sich in einem Dokument vom 18. Mai 876. Es ist das Protokoll einer Reichsversammlung, die in Ingelheim am Rhein unter König Ludwig dem Deutschen geführt wurde. Hierbei wurde ein Streit um den Anspruch des Zehnten in Thüringen zwischen dem Erzbischof Luibert von Mainz und dem Abt Sigihard vom Kloster Fulda geschlichtet.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Militärinternierte aus Italien sowie mindestens 66 Frauen und Männer aus Polen und der Tschechoslowakei Zwangsarbeit verrichten: in der Landwirtschaft und in der Rheinmetall Borsig AG in Sömmerda.
Am Dienstag, dem 28. Januar 1964 wurde bei Vogelsberg ein amerikanisches Kleinaufklärungsflugzeug CT-39A Sabreliner von sowjetischen MiG-19 „Farmer“ abgeschossen. Dieser verletzte bei Diedorf den Luftraum der DDR und drang 90 km ein. Sowjetarmee, MfS und Beamte des DDR Innenministerium sperrten den Ort Vogelsberg weiträumig ab. Die Maschine kam damals von der USAF 7101st ABW aus Richtung Wiesbaden. Die Führung und Zieleinweisung zum Abfangen übernahm das diensthabende System der FuTK 511, auf der Höhe 261 "Pulverturm" bei Sömmerda/Kranichborn. Man hatte die Information, dass es sich um eine dreiköpfige Besatzung handelte. Da an der Absturzstelle nur zwei tote Piloten in der völlig zerstörten Maschine gefunden wurden, ging man von einem abgesetzten Agenten aus. Bei den Tatortuntersuchungen fand man unter Triebwerksteilen im Aufschlagkrater die verkohlte Leiche des gesuchten dritten Piloten. Nach den Untersuchungen wurden die größeren Wrackteile und die gefallenen Amerikaner (Gerald K. Hannaford, John F. Lorraine Jr. und Donald G. Millard) auf sowjetische LKWs verladen und den amerikanischen Militärs in Berlin (West) übergeben. Geleitet wurde die Aktion auf ostdeutscher Seite vom gebildeten Operativstab im Hotel Erfurter Hof, in der damaligen Bezirkshauptstadt Erfurt. Nach der Übergabe an die Amerikaner wurden die gefallenen US-Piloten von Tempelhof nach Wiesbaden geflogen, wo die Offizielle Trauerfeier mit den Familienangehörigen stattfand. Danach wurden die Toten in die USA überführt und beigesetzt. Der kommandierende Offizier Hannaford der gescheiterten Aufklärungsmission liegt auf dem Soldatenehrenfriedhof Arlington Abschnitt 4/ Stelle 2902-B. Die amerikanische Seite hüllt sich bis heute in Schweigen über den Vorfall.
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
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