Geschichte
In den Jahren 1482-1489 erforschte der portugiesische Seefahrer Diogo Cão die Westküste Afrikas und segelte auch in die Walfischbucht. Holländische Händler und Walfänger aus Kapstadt gründen Walfischbucht zwischen 1720 und 1725 als Stadt. Wegen der reichen Wal- und Fischvorkommen fand die Bucht im frühen 18. Jahrhundert auch bei britischen und später amerikanischen Fischern Interesse, und wurde 1795 durch das britische Kriegsschiff Star annektiert. Aufgrund eines sich entwickelnden Handels mit den hier ansässigen Topnaar – eine Nama-Gesellschaft – wuchs Walfischbucht nach 1850 zu einer größeren Besiedlung. Am 12. März 1878 wurde die Walfischbai mit einem umliegenden Landstreifen für die britische Krone in Besitz genommen. Zum einen hatten sich dort britische Fischer einen Stützpunkt aufgebaut, zum anderen spielten strategische Überlegungen eine Rolle, den britischen Seeweg nach Indien zu sichern.
1884 wurde das Umland der Bucht Schutzgebiet des Deutschen Reiches und Walfischbucht wurde eine Enklave. Noch 1889 landeten Soldaten der deutschen Schutztruppe unter Führung des Hauptmann Curt von François im englischen „Walvis Bay“, da der Sandwichhafen nicht zur Verfügung stand. 1922 wurde das Gebiet, zusammen mit dem Völkerbund-Mandatsgebiet des ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, unter südafrikanische Verwaltung gestellt. 1977 wurde das „Gebiet“ Walfischbucht direkt der Kapprovinz unterstellt, was de facto eine Annektierung des Gebietes durch Südafrika bedeutete. Entgegen einem Beschluss der UNO hielt Südafrika jedoch auch nach der Unabhängigkeit Namibias Walfischbucht besetzt. Erst nach dem Ende der Apartheid übergab die Republik Südafrika am 1. März 1994 das Gebiet an die Republik Namibia.
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