Geschichte
Etwa vier Kilometer südlich der Lippe entstand Waltrop, am östlichen Rand des Kreises Recklinghausen. Schon in der Zeit um Christi Geburt wurde die Fläche des heutigen Waltrop besiedelt. Zu dieser Zeit waren hier die Sugambrer ansässig (ein Stamm der Rhein-Weser-Germanen zwischen Sieg und Lippe). Sie waren sesshafte Ackerbauern, die mit ihren von Ochsen gezogenen Räderpflügen den schweren Lehmboden bearbeiteten und mit Getreidearten bebauten, welche hier noch heute angebaut werden.
Das Dorf Waltorpe entstand um die Pfarrkirche St. Peter herum, welche auch heute noch zu Gottesdiensten genutzt wird. Von der Pfarrkirche St. Peter ist bereits 1032 in einer Schenkungsurkunde des Kölner Erzbischofs Pilgrim an die Benediktinerabtei in Deutz die Rede. In dieser Schenkungsurkunde ist der Ortsname Waltorpe allerdings nicht ausdrücklich erwähnt, vielmehr werden in ihr die übrigen Kirchen „in Saxonie partibus“ genannt. Dass mit dieser Urkunde aber auch die Kirche zu Waltorpe gemeint war, zeigt eine Bestätigungsurkunde aus dem Jahre 1164. In jener Bestätigungsurkunde wurden alle Kirchen, die 1032 verschenkt wurden, aufgeführt. Für das hohe Alter der Besiedlung spricht auch die Tatsache, dass die meisten Höfe der Gemeinde Eigentum der Abtei Werden oder Bestandteil des Reichshofs Elmenhorst waren. Der Reichshof Elmenhorst wurde erstmals 1292 urkundlich erwähnt. Die zum Reichshof gehörigen Höfe lagen zum größten Teil im Kirchspiel Waltrop und befanden sich überwiegend in den Bauernschaften Elmenhorst und Lippe.
Die dem heiligen Petrus geweihte Pfarrkirche bildet das Herzstück des mittelalterlichen Waltrop. Um die Kirche herum befand sich damals der Friedhof. Bodenuntersuchungen aus dem Jahr 1978, bei denen verrottetes Eichenholz und ein Stück Kugeltopfkeramik gefunden wurden, untermauern die Vermutung, dass eine Wall- und Grabenanlage den Wehrkirchbereich umgrenzt hat.
Namensträger begegnen uns ab 1189 mit dem zu den Ministerialen der Kölner Kirche gehörenden Ritter Ludwig zu Waltorpe. 1234 wurde erstmals ein Freistuhl zu Waltrop erwähnt, am linken Ufer der Lippe. Im Jahr 1428 wurde Waltorpe dann als Freiheit bezeichnet. Für 1432 ist Waltrops Zugehörigkeit zur Grafschaft Dortmund belegt, dem Umland der nahe gelegenen Reichsstadt.
Stark zu leiden hatte Waltrop durch die Kampfhandlungen der Soester Fehde. Im Machtkampf über die Hoheit in Waltrop setzten sich die Erzbischöfe von Köln in der Folgezeit auch gegen die Grafen von der Mark durch. Waltrop zählte nun zum kölnischen Vest Recklinghausen. Seit 1596 durften, durch Erzbischof Ernst von Köln verliehen, jährlich zwei Jahrmärkte abgehalten werden.
Zum Kirchdorf Waltrop gehören schon durch die Jahrhunderte hindurch die Bauernschaften Leveringhausen, Brockenscheidt, Elmenhorst, Holthausen, Lippe und Oberwiese. 1343 wurde erstmals die St. Laurentius Kapelle in der Bauernschaft Leveringhausen erwähnt. Ihre Glocke ist die älteste im Vest Recklinghausen (sie wurde auf die Zeit um 1100 datiert).
Am 30. Januar 1939 erhielt Waltrop die Stadtrechte. Im Zuge der Gemeindegebietsreform von 1975 verlor das Amt Waltrop die Ortsteile Horneburg (an Datteln) und Henrichenburg (an Castrop-Rauxel).
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