Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Wandlitz stammt aus dem Jahre 1242, in dem es noch „Vandlice“ hieß. Mit ihr wird der Verkauf des Dorfes von den Markgrafen Johann I. und Otto III. an das Kloster Lehnin für 150 Silber-Mark belegt. Bis 1542 blieb Wandlitz im Besitz der Klosterherren aus Lehnin, im Ergebnis der Säkularisation wurde der Ort von verschiedenen staatlichen Domänen verwaltet.
Im 18. und 19. Jahrhundert siedelten sich zahlreiche Menschen hier an; nach einer Reduzierung der Einwohner in Folge des Dreißigjährigen Krieges begann jedoch der Aufschwung des Ortes.
Der Name „Wandlitz“ soll aus dem slawischen Wort „Vandelice“ herrühren, was so viel wie „Menschen, die am Wasser leben“ bedeutet. Die Slawen nannten ihre Siedlung so, da sie sich auf der am weitesten in den See vorgeschobenen Halbinsel befand.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Wandlitz zum Kurort und von den Bewohnern der nahegelegenen deutschen Hauptstadt zum beliebten Ausflugsziel, das mit der neu gebauten Eisenbahnlinie „Niederbarnimer Eisenbahn“ gut erreichbar war.
Bekannt wurde der Ort zu DDR-Zeiten durch die zwischen Wandlitz und Bernau gelegene Waldsiedlung, in der die Mitglieder des Politbüros des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), unter anderem Walter Ulbricht und später Günter Mittag, Erich Honecker u.a. wohnhaft waren. Das militärisch streng abgeschottete Objekt lag abseits sonstiger Besiedlung und wurde über die Fernverkehrsstraße F 273 mit der Autobahn verbunden. Die Waldsiedlung wurde nach Beendigung der ursprünglichen Nutzung in den 1990er-Jahren zu einer Reha-Einrichtung umgestaltet (Brandenburg-Klinik). Aufgrund der Staatskarossen des schwedischen Autobauers Volvo wurde die Waldsiedlung beziehungsweise Wandlitz zu DDR-Zeiten im Volksmund in Anspielung auf Wolgograd „Volvograd“ genannt.
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