Geschichte
Die Geschichte Weezes reicht weit zurück. Einzelne Zeugnisse der frühesten Besiedlung dieses Raumes reichen bis in die Alt-/Mittelsteinzeit zurück. Aus den folgenden Epochen stammen ein Gräberfeld mit etwa 1000 Hügeln im Bereich Kalbeck, die berühmte Kupferaxt aus Baal, Siedlungsfunde aus der Hees, Reste der Römerstraße Köln-Nimwegen und ein bedeutender römischer Silbermünzfund. Aus der Zeit um 700/800 n. Chr. sind fränkische Gräberfelder unmittelbar im Ortskern nachweisbar. Der erste urkundliche Nachweis, der sich auf einen Teil des heutigen Gemeindegebietes bezieht, stammt aus dem Jahre 855 n. Chr., als König Lothar II. dem Pfalzgrafen Ansfried den Höfekomplex "Villa Geizefurt" östlich der Niers, schwerpunktmäßig im Gebiet der heutigen Bauernschaft Kalbeck, als Schenkung übertrug.
Auch wenn die Besiedlung Weezes älter ist, wird der Ortsname erstmals urkundlich 1226 genannt, als der Herr zu Alpen, Heinrich III., dem Zisterzienserkloster Kamp einen Hof in der Weezer Bauernschaft Vornick schenkte.
Im Februar 1945, während des 2. Weltkrieges, tobte im nahen gelegenen Reichswald und in der Umgebung von Weeze die große Schlacht im Reichswald. 80 Prozent des Weezer Ortskerns wurden zerstört. Doch die Bevölkerung schaffte durch handwerkliches Können und großen Fleiß den Wiederaufbau. Die zerstörten Häuser wurden in den 50er und 60er Jahren wieder aufgebaut. Die städtebauliche Entwicklung wurde kontinuierlich fortgesetzt, deren Höhepunkt die Ortskernsanierung war. Heute ist der Ortskern das Forum für Veranstaltungen unterschiedlicher Art wie Kirmes, Weihnachtsmärkte, Straßenpartys und anderes mehr.
Der Weezer Ortsteil Wemb liegt im Grenzgebiet zu den Niederlanden und hat ca. 1000 Einwohner. Der Charakter des Ortsteiles wird von der Landwirtschaft geprägt. Herzstück und Mittelpunkt des ruhigen Ortsteils Wemb ist die 1889 bis 1893 erbaute dreischiffige Pfarrkirche "Heilig Kreuz", ein kunstvoller Backsteinbau. Wertvolle Kunstgegenstände, die aus dem von den Franzosen im Jahre 1802 säkularisierten alten Weezer Kloster "Marienwater" stammen, sind in ihr beherbergt.
Die Geschichte und die Gegenwart sind in Wemb überall spürbar. Im Schatten einer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichteten Windmühle steht das neue Platzhaus auf der gemeindlichen Sportanlage. Das Vereinsleben ist in Wemb von besonderer Bedeutung. Die Veranstaltungen sind mittlerweile so vielfältig, dass ein neues Bürgerhaus gebaut werden musste. Die Bauarbeiten wurden 1992 abgeschlossen. Das Bürgerhaus findet heute bei Vereinen und Jugendgruppen aus der näheren und weiteren Umgebung sehr hohen Zuspruch. Das Gebiet des Baaler Bruches entlang der niederländischen Grenze war wegen seiner tiefen Lage so versumpft, dass dort nur Gestrüpp, Sumpfheide und sauere, unbrauchbare Gräser wuchsen. Die Entwässerung und Kultivierung dieses Sumpflandes erfolgten aufgrund eines Meliorationsprojektes, und es entstanden fruchtbare Äcker und gutes Weideland. Verdienstvollen Anteil daran hatten die Arbeiter von der katholischen Arbeiterkolonie St. Petrusheim, das im Jahre 1902 in Baal errichtet wurde. St. Petrusheim gibt heute noch hilfsbedürftigen Personen, die ohne Arbeit, ohne Wohnung und ohne tragfähige soziale Beziehungen sind, Unterkunft, Verpflegung und Arbeit. Unweit des St. Petrusheimes liegt die ehemalige Baaler Dorfschule, die renoviert und den modernen Nutzungsbedürfnissen unserer Zeit angepasst wurde. Die Begegnungsstätte Baal steht heute allen örtlichen Vereinen und auswärtigen Jugendgruppen zur Verfügung, die in der niederrheinischen Weite des Baaler Bruches Ruhe und Erholung finden wollen.
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