Geschichte
Weilmünster wurde im Jahre 1217 als Wilmunstre erstmals urkundlich erwähnt, war zu dieser Zeit aber schon ein ansehnliches Dorf mit eigener Kirche. Es gibt Hinweise, dass das Kloster Fulda, welches Besitzungen im Ort hatte, diese Kirche im Laufe des 9. Jahrhunderts erbauen ließ. Die jetzige Kirche wurde Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet und ihr viereckiger Wehrturm etwa um 1300. Ab 1601 ist ein regelmäßiger Markt in Weilmünster nachgewiesen. Der Ort gehörte zu Nassau, nach der Erbteilung zu Nassau-Weilburg, ab 1806 zum Herzogtum Nassau und kam nach 1866 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau.
Die Industrialisierung begann früh. Ende des 16. Jahrhunderts existierte in Weilmünster ein Hüttenwerk mit Hochofen. In der Folge siedelten sich Gießereien und weitere metallverarbeitende Betriebe an. Diese industrielle Entwicklung war jedoch nur von kurzer Dauer. Während die Straße im Lahntal ausgebaut und die Lahn kanalisiert wurde, geriet das abseits gelegene Weilmünster ins Hintertreffen. Der Bau der Weilstraße 1860 kam zu spät, die Bahn erreichte Weilmünster erst 1908. Für 1421 ist in Audenschmiede eine Waldschmiede nachgewiesen. Sie entwickelte sich zu einer überregional bedeutenden Schmiede, die 1798 in den Besitz des im Entstehen begriffenen Buderus-Konzerns überging und bis 1930 einer von dessen bedeutendsten Standorten war.
In der 1897 errichteten Landesheil- und Pflegeanstalt Weilmünster wurden in der Zeit des Nationalsozialismus psychisch Kranke und Behinderte zwangssterilisiert und durch Entzug von Nahrung und Pflege systematisch unterversorgt oder durch überdosierte Medikamente getötet. Von 1937 bis 1945 starben dort mehr als 6000 Menschen, darunter alle jüdischen Patienten. Ein Ermittlungsverfahren gegen Personal der Anstalt wegen Beteiligung an den nationalsozialistischen Krankenmorden wurde 1953 eingestellt.
Die ehemalige Gemeinde Weilmünster im ehemaligen Oberlahnkreis wurde in den 70er Jahren des 20. Jh. mit weiteren Orten zur Großgemeinde Weilmünster zusammengeschlossen.
Von den heutigen Ortsteilen wurde Möttau 802 erstmals urkundlich erwähnt, Laubuseschbach 897, Wolfenhausen 1194, Essershausen 1233, Lützendorf 1234, Dietenhausen 1301, Ernsthausen 1309, Laimbach 1344, Langenbach 1335, Rohnstadt 1355 und Aulenhausen 1565.
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