Geschichte
Das Gebiet um Welt gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten der südlichen Eiderstedter Marsch. Schon während des 9. Jahrhunderts lebten hier bäuerliche Siedler. Schon 1113 wurde hier eine hölzerne Kapelle erbaut.
Der Wohnplatz war auf einem sandigen Uferwall im Mündungsgebiet der ehemaligen Süderhever angelegt, die ein Gezeitenstrom war, der einst Utholm vom übrigen Eiderstedt trennte. Teile der Siedlung wuchsen später zu einer Großwarft zusammen.
Ursprüngliche Namen für den heutigen Ort lauteten: Weltum, vel Welt, Welte oder Velt. Eine weit verbreitete archäologisch-historische Erklärung meint, dass Welt von Wehle abgeleitet wurde, zumal sich Welt früher Wehldt schrieb.
In Welt existieren mit dem Kornhof, dem Tetenshof und dem Haubarg Windschuur noch drei der für Eiderstedt typischen, Haubarge genannten, alten Bauernhäuser.
Die protestantische Kirche St. Michael zu Welt entstand im 13. Jahrhundert, das Kirchenschiff ist spätromanisch und wurde im gotischen Ziegelverband errichtet, der Turm wurde erst 1908 ergänzt. Die im Eiderstedter Typ geschaffene hölzerne Kanzel stammt von 1578. Der mit einem Gemälde von Govert van Achtern geschmückte Altar wird auf etwa 1600 datiert.
1966 wurde die Kirche wegen anstehender Renovierungsarbeiten geschlossen. Die Kirchengemeinde Welt-Vollerwiek nutzt seitdem die Vollerwieker Kirche St. Martin für den regelmäßigen Gottesdienst.
Die Renovierung des Welter Kirchengebäudes war 1977 abgeschlossen. Seither wird die Kirche als vom Kirchenkreis Eiderstedt betreute „Programmkirche“ betrieben und ist von Mai bis September ganztags geöffnet. Seit 1996 ist sie als „Sommerkirche Welt“ bekannt. Im Innenraum ist eine Dauerausstellung über die Eiderstedter Kirchen und ihre Geschichte zu sehen, ergänzend finden ab und an Vorträge und besondere Gottesdienste statt.
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