Geschichte
Der Sage nach befand sich einige 100 Meter vor der heutigen Küste der alte Ort „Wendingstedt“ mit einem alten Friesenhafen zur Westküste. Ob dieser Hafen jemals bestand oder es sich nur um eine Legende handelt, ist jedoch unter Wissenschaftlern umstritten. Dagegen spricht, dass die geografische Lage an der rauen Westküste der Insel keinen bevorzugten Ankerplatz geboten haben dürfte.
Die Stammesführer der Angeln, Horsa und Hengist, sollen nach alter Überlieferung von diesem Hafen aus mit ihrem Heer nach England aufgebrochen sein. Heute erinnert die Straße Horsatal an diese Begebenheit.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand der Ort über viele Jahrhunderte nahezu unverändert aus nur acht Stavenplätzen (= Höfen). Seine Einwohner lebten von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Nicht wenige Männer fuhren auf Walfangschiffen ins Nordmeer oder gingen auf Schiffen Hamburger Reedereien auf Heringsfang. Das Wachstum des Ortes begann jedoch erst mit dem Einsetzen des Fremdenverkehrs Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit 1859 ist Wenningstedt Seebad, seit 1960 Nordseeheilbad. Wenningstedt bildete mit Kampen und Braderup die so genannten „Norddörfer“ - ein früher interkommunaler Zweckverband auf der Insel. Der Begriff „Norddörfer“ entstand zu der Zeit als List, die nördlichste Gemeinde/Siedlung der Insel, zum Dänischen Königreich gehörte. Somit waren Wenningstedt, Kampen und Braderup die deutschen „Norddörfer“. 1914 wurde die protestantische Friesenkapelle am Dorfteich errichtet.
Von 1907 bis 1970 lag Wenningstedt an der Kleinbahnstrecke der „Inselbahn“, die Westerland mit List verband.
Während des Zweiten Weltkriegs war in den Dünen nordwestlich von Wenningstedt, in etwa in Höhe des heutigen Campingplatzes, eine schwere Seezielbatterie stationiert. Zu unmittelbaren Kriegshandlungen kam es jedoch nicht; die Anlagen wurden nach der deutschen Kapitulation von den englischen Besatzungstruppen in den 1950er Jahren gesprengt und später von deutschen Pionieren vollständig abgetragen und mit Dünensand bedeckt.
Basierend auf dem Artikel Wenningstedt-Braderup (Sylt) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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