Geschichte
Die ausgedehnten wildreichen Wermsdorfer Wälder hatten aber schon 100 Jahre früher Kurfürst Christian II. bewogen, auf dem Gelände des alten Wermsdorfer Rittergutes ein Jagdschloss bauen zu lassen. Es war sehr einfach gehalten und wurde deshalb schon bald auf Befehl des Kurfürsten Johann Georg I. von 1617 bis 1626 umgebaut und erweitert. Baumeister Simon Hoffmann gab dem Alten Jagdschloss seine heutige Gestalt.
Das im Stil der Renaissance gehaltene Gebäude ist eine unregelmäßige Drei-Flügel-Anlage, deren Fassaden durch zahlreiche Giebel gegliedert sind. Ein achteckiger Treppenturm mit Laterne und geschweifter Haube trennt die beiden Hauptflügel. Nur bis 1628 diente das Gebäude als kurfürstliches Jagdschloss. Die Wirren des 30-jährigen Krieges unterbrachen jedoch lange die eigentliche Zweckbestimmung. Im Schloss waren schon seit dem 17. Jahrhundert auch Verwaltungsinstitutionen (zuerst das Amt Mutzschen) untergebracht.
Mit dem Bau der Hubertusburg verlor das "Alte Jagdschloss" seine Bedeutung.
Mit der Hubertusburg, dem größten Schloss in Sachsen, ließ August der Starke
ein Jagdschloss ganz nach seinen Bedürfnissen errichten, von dem aus große Schleppjagden gestartet und prunkvolle Feste gefeiert wurden.
Im weiteren Verlauf wurde das Schloss immer wieder zweckentfremdet genutzt, wie zum Beispiel als Lazarett, Besserungsanstalt, Ausbildungsstätte und als Gefängnis. So erhielten unter anderem Wilhelm Liebknecht und August Bebel zwei Jahre Festungshaft auf Hubertusburg, nachdem sie des Hochverrates verurteilt wurden.
Ihren geschichtlichen Höhepunkt hatte die Hubertusburg aber mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 und dem damit verbundenen Frieden von Hubertusburg.
Heute hat die Wermsdorfer Gemeindeverwaltung im Alten Schloss ihren Sitz. Ein Teil der Anlage wird auch als Reitstall genutzt. In der Hubertusburg befindet sich ein Krankenhaus und ein Museum. Nach dem Abschluss umfangreicher Umbauarbeiten wird in einem Teil des Schlosses die Zentralwerkstatt zur Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut, die zum Sächsischen Staatsarchiv gehört, einziehen.
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