Geschichte
Der Fund römischer Weihealtäre, die Ausgrabung eines römischen Landhauses und fränkische Grabfelder sind frühe Belege der Besiedlung des Ortes. Der Ortsname geht auf die 820 n. Chr. an das Kloster Montfaucon überschriebene Gutsherrschaft „Waslicia“ zurück. Der Name Oberwesseling erscheint 1238 als „Weslic superior“. Die alten Wortformen „Waslicia“ oder „Weslic“ entstanden, wie das latinisierte „Waslicia“, entstand aus „Waslic“, dies lässt sich anscheinend auf „Was(i)liacum“ zurückführen, der Siedlung eines Was(i)lio. Mithin gehört es zu der uralten Ortsnamengruppe mit der Endung „-acum“ ähnlich wie „Juliacum“ dem heutigen Jülich, der Siedlung eines Julius.
Um 1700 bestand in Wesseling eine Gespannwechselstelle der Treidelschifffahrt. Bis zur Industrialisierung schien der Ort aber zwischen Köln und Bonn eher unbedeutend geblieben zu sein. Erst 1793 deutete ein Gerbereibetrieb auf das kommende Industriezeitalter hin.
1848 wurde in Wesseling ein demokratischer Arbeiterverein gegründet. In diesem Jahr griff auch der Aufstand der Treidler (Rheinhalfen) auf die Wesselinger Treidelstation über, die ihr Gewerbe durch die aufkommende Dampfschifffahrt gefährdet sahen.
1880 gründeten Heinrich und Franz Zimmermann die „Chemische Fabrik Wesseling“ zur Verwertung von Gasreinigungsmasse als Ursprung der heutigen Degussa-Werke.
1904 begann der Bau der Rheinuferbahn von Köln über Wesseling nach Bonn. Eine Querbahn verbindet Wesseling seit 1900 mit Brühl. Diese Strecke dient heute jedoch nur noch dem Güterverkehr.
1932 ergaben die letzten freien Reichstagswahlen in Wesseling für die Deutsche Zentrumspartei: 45 %, gefolgt von KPD: 24 %, SPD: 16 % und NSDAP: 8 %.
1937 wurde die Union Rheinische Braunkohlen Kraftstoff AG (UK) in Wesseling gegründet, heute befindet sich dort an gleicher Stelle das Rheinland-Raffinerie Werk der Shell Deutschland Oil GmbH
Innerhalb der Zeit des Nationalsozialismus waren in der Wesselinger Industrie, während des Zeitraumes von 1939 bis 1945, etwa 10.000 Fremd- und Zwangsarbeiter beschäftigt. Die Stadt selber zählte zum Vergleich nur 7.500 Einwohner. Die zum großen Teil in der UK-Raffinerie und der Deutschen Norton beschäftigten Zwangsarbeiter waren in Holzbaracken-Lager untergebracht. Das sogenannte Südlager befand sich neben der heutigen Rheinuferbahn-Haltestelle in Wesseling-Süd.. Ein weiteres Barackenlager lag direkt am Rhein, das sogenannte Rheinlager.+
Bei den ersten Gemeindewahlen 1946 erzielten CDU: 51,2 %; SPD: 31,1 %; KPD: 17,7 %.
Zum 1. Januar 1975 wurde Wesseling durch § 1 Abs. 1 des Köln-Gesetzes in die Stadt Köln eingemeindet, erhielt aber nach erfolgreicher Klage am 1. Juli 1976 seine Selbständigkeit wieder zurück.
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