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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
25.05.2024
20:14
 
 
+
»
 

Geschichte

 •1123 wurde die Siedlung erstmals mit dem Bau der St. Petri-Kirche urkundlich erwähnt. Das Gebäude und das Grundstück wurden von den Freiherrn zu Fikensholt gespendet. Im Mittelalter fand sich hier eine Wallanlage. Zum Kirchspiel der heutigen Stadtgemeinde gehörten und gehören zahlreiche umliegende Dörfer. Diese, und besonders einige Hausmannshöfe, sind wesentlich älter als vorliegende Urkunden bezeugen. Funde von Faustkeilen, Steinbeilen und Schabern beweisen, dass der Platz des heutigen Westerstedes schon früh besiedelt wurde. Bereits in der mittleren Steinzeit ist hier eine Wohnstelle nachweisbar. Ähnliches gilt für die alten Geestdörfer der Stadtgemeinde.
 •1232 wurde dieser erste Kichenbau aus Holz durch einen Steinbau ersetzt.
 •Im 15. und 16. Jahrhundert litten Westerstede und die umliegenden Dörfer häufig unter den kriegerischen Einfällen der Ostfriesen und Münsteraner.
 •1457: Das idyllisch im Seegenford bei Mansie liegende Friesendenkmal erinnert an die „Schlacht“ vom 28. März 1457. Die eingefallenen Ostfriesen wurden von den Bauern aus den umliegenden Dörfern vernichtend geschlagen. 1912 wurde das Denkmal errichtet.
 •1526 beginnt die Reformation im Ammerland Fuß zu fassen.
 •1579 predigte in der Sankt-Petri-Kirche der erste evangelische Pastor. Im gleichen Jahr wurde auch die erste Schule im Ort erwähnt.
Von den Kriegshandlungen des 30jährigen Krieges wurden das Herzogtum Oldenburg und somit auch Westerstede weitgehend verschont, da der Landesherr, Graf Anton Günther, durch kluge Politik und mit Schenkungen edler Pferde aus seiner berühmten Zucht an die Feldherren die kämpfenden und plündernden Heere außerhalb der Grenzen seines Landes halten konnte.
 •1666/67 wurde von Ostfriesland her die Pest ins Ammerland und besonders nach Westerstede eingeschleppt.
 •Im Kirchspiel gab es ursprünglich zwei herrschaftliche Bannmühlen, eine in Burgforde und eine in Gießelhorst.
 •Nach 1800 wurde der Mühlenbann aufgehoben, und 1897 zählte man im Gemeindegebiet 16 private Windmühlen.
 •1702 hatte das Kirchspiel 2.674 Bewohner, 100 Jahre später waren es über 3.700.
 •1785 erhielt Westerstede durch Herzog Peter Friedrich Ludwig das Marktrecht verliehen.
 •1811 besetzten die Franzosen das Herzogtum Oldenburg, und auch Westerstede hatte nun Napoleon als Landesherren.
 •1813 endete diese Fremdherrschaft. Am 6. November erstürmten 200 Kosaken den Kirchhof, auf dem sich die Franzosen verschanzt hatten. Zu jener Zeit war die Armut im Lande groß.
 •15. April 1815 brach im Zentrum des Ortes ein verheerender Brand aus. Nach wenigen Stunden lagen über 50 Häuser, Scheunen und Stallungen in Schutt und Asche.
Dem damaligen Amtmann von Negelein verdankt Westerstede den großzügigen und raschen Wiederaufbau des Ortes nach einem Plan, der die zukünftige Entwicklung entscheidend prägte. Im Mittelpunkt eines teilweise neu angelegten Straßennetzes liegt seither der vergrößerte Marktplatz vor der Kirche.
 •1858 wurde Westerstede Amtssitz des um Zwischenahn und Edewecht vergrößerten alten Amtes Westerstede-Apen. Das 1819 erbaute Amtshaus - heute Polizeidienststelle - erfüllte über 150 Jahre bis zum Neubau des Kreishauses an der Ammerlandallee seinen Zweck.
 •1876 wurde der Ort mit der Eröffnung der Schmalspurbahn nach Ocholt an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
 •1922 begannen die nationalsozialistischen Gedanken in Westerstede Platz zu greifen.
 •1927 erhielt die Gemeinde das Rathaus am Markt. Bis dahin war im Wohnhaus des jeweiligen Gemeindevorstehers eine Amtsstube eingerichtet.
 •1929 nahm die Anzahl der Nationalsozialisten bei den Wahlen zu. Die Zustimmung wuchs und der Druck auf die jüdische Minderheitengruppe auch.
 •1933 nach Hitlers Machtübernahme gab es eine breite Zustimmung für den Nationalsozialismus in der Bevölkerung (über 80 %). Von den 33 jüdischen Bürgern, wanderten 16 aus und 15 sind durch den NS-Terror umgekommen. Unter den Auswanderern befand sich Karl Polak. Auf die Verfolgung jüdischer Mitbürger verweist heute eine Gedenktafel von 1988 an der Stadtbücherei, dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Polak.
In Westerstede ging es wirtschaftlich aufwärts: Z.B.: Bau des Wasserturms für die zentrale örtliche Wasserversorgung.

 •1945: Am 3. Mai 1945 wurde Westerstede als Lazarettort kampflos von polnischen und kanadischen Truppen besetzt, ohne dass nennenswerte Schäden entstanden. Mit Ausnahme von Halsbek haben auch die Dörfer der Gemeinde kaum unter Kampfhandlungen gelitten. Schon im März 1945 erreichten die ersten Flüchtlinge den Ort. In der Folgezeit wurde die Gemeinde ein starkes Aufnahmegebiet für die aus den Ostprovinzen Deutschlands vertriebenen Landsleute. Die Einwohnerzahl stieg sprunghaft von 10.320 auf 15.957.
Schon bald nach Kriegsende, verstärkt aber nach der Währungsreform im Juni 1948, begann die kommunalpolitische Aufbauarbeit. Wohnungs- und Schulbau hatten in jenen Jahren eine zentrale Bedeutung.
 •1977: Am 28. Mai 1977 wurden Westerstede die Stadtrechte verliehen.Bis dahin war sie als Sitz des Landkreises Ammerland einer der wenigen Kreishauptorte in Deutschland, da sie keine Gemeinde mit Stadtrechten war.
Mit dem Ausbau der Innenstadt zur Fußgängerzone und dem Anschluss an die Autobahn erlangte der Ort als Mittelzentrum zwischen Oldenburg und Leer das Gepräge einer modernen Kreisstadt mit heute über 21.900 Einwohnern für das Ammerland mit rund 107.000 Bewohnern.

Westerstede gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der in Folge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

Basierend auf dem Artikel Westerstede der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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