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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
11:44
 
 
+
»
 

Geschichte

Oft wird fälschlicherweise behauptet, Widen sei 1140 erstmals urkundlich erwähnt worden. Der damals verstorbene Landgraf Adelbert II. von Habsburg hatte dem Kloster Muri das Dorf Eggenwil sowie Güter auf dem Mutschellen vermacht, erwähnte aber in der Schenkungsurkunde den Namen Widen nicht explizit. Ende des 12. Jahrhunderts wurde im Totenbuch von Hermetschwil ein Landgut Wyda erwähnt, allerdings ist die genaue Jahreszahl nicht angegeben. Die heutige Schreibweise taucht erstmals im 14. Jahrhundert auf.

Im Mittelalter lagen die hohe und niedere Gerichtsbarkeit in den Händen der Habsburger bzw. deren Dienstherren. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Widen gehörte fortan zum Amt Rohrdorf in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Die niedere Gerichtsbarkeit über das Gebiet Heinrüti war nun im Besitz des Klosters Hermetschwil.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Widen bildete zusammen mit Eggenwil eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden. Nach der Gründung des Kantons Aargau im Jahr 1803 erfolgte die Trennung von Eggenwil; bei der Grenzbereinigung gelangten einige Höfe definitiv zu Widen. Bis zu dieser Zeit ist wenig über die Geschichte Widens bekannt, da fast keine Dokumente erhalten geblieben sind.

Während des 19. Jahrhunderts stagnierte die Bevölkerungszahl und Widen blieb ein kleines bescheidenes Dörfchen. Viele verarmte Bewohner mussten ihre Heimat verlassen und auswandern. Die aufgegebenen Höfe wurden dann zum grössten Teil von Bauern aus dem Kanton Bern übernommen. Diese Einwanderer waren reformiert; aus diesem Grund weist Widen bis heute im Vergleich zu den mehrheitlich katholischen Nachbargemeinden einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Reformierten auf.

Am 1. Mai 1902 erhielt Widen einen Anschluss ans Eisenbahnnetz, als die Bremgarten-Dietikon-Bahn eröffnet und eine Haltestelle auf der Mutschellen-Passhöhe errichtet wurde. Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl nur leicht an. Ab 1950 setzte jedoch, begünstigt durch die Nähe zur Stadt Zürich, ein beispielloser Bauboom ein. Innerhalb von vierzig Jahren wuchs die Einwohnerzahl um fast das Zehnfache. 1990 wurde das Maximum von 3915 Einwohnern erreicht. Die Bevölkerungszahl ging dann leicht zurück, hat sich jedoch bei rund 3600 stabilisiert.

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