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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
23:49
 
 
+
»
 

Geschichte

1053
Wietzendorf wird erstmals in der Gründungsurkunde des Klosters Gozeka genannt.

1083
Als Zeuge über das Dorf Nindorf wird ein Godescalcus de Wydessendorf (Gottschalk von Wietzendorf) erwähnt.

1231
Die Wietzendorfer Kirche wird von Bergen getrennt damit selbständig.

1255
Urkundliche Erwähnung Wietzendorfs (Wicenthorpe) als Kirchdorf in der Amts-Vogtey Bergen.

1417
Als erster Pfarrer in Wietzendorf wird Arnoldus namentlich erwähnt.

1435
Die Wietzendorfer kaufen von den Herzögen Otto und Friedrich von Lüneburg und Braunschweig für 50 Lubische Mark den Wietzenbruch.

1530
Einführung der Reformation in Wietzendorf.

1563
Im Lehnsregister der Höfe wird für Wietzendorf festgestellt, dass 29 Hofstellen vorhanden sind (2 adelige Güter, 9 Vollhöfe, 1 Halbhof, 17 Kötnerhöfe).

1564
Die heute älteste Glocke der Wietzendorfer Kirche wird gegossen und trägt folgende Inschrift: "Zu der Zeit, do Carsten Sieverden, Heinrich zu Redingh, Michel zum Broke Kerksworen waren, anno 1564, gos mich Valtein Brom zu Witzendorp.

1590
In Wietzendorf wird auf Anregung des Abtes vom Kloster St. Michaelis, Lüneburg, eine Schule eingerichtet.

1595
In Reiningen grassiert die Pest.

1605
Bau eines Schulhauses in Wietzendorf.

1618
Im 30jährigen Krieg wird Wietzendorf dreimal von Truppen heimgesucht.

1626
30 Reiter des berüchtigten Marodeurs und Kirchenräubers Leo Freidach dringen in Wietzendorf ein, hauen die Kirchtür auf und rauben und plündern die Kirche aus. Auch das Schulhaus und das Pfarrhaus werden nicht verschont.

1635
Schwedische Regimenter sind in Wietzendorf einquartiert.

1639
Kaiser Ferdinand III. "confirmieret" den Adel derer von Wietzendorf neu und bestätigt ihr altes Wappen, das heute auch das Wappen der Gemeinde Wietzendorf ist.

1641

Schweden unter dem Befehl von Generalfeldmarschall Thorstenson brandschatzen in Wietzendorf und Reiningen.

1658

In den Kirchspielorten Marbostel, Reddingen/ Halmern/Reiningen und Meinholz/Suroide werden Reihenschulen eingerichtet, d.h., der Lehrer hält abwechselnd in verschiedenen Häusern den Unterricht ab.

1675

Die erste Poststelle wird in Wietzendorf eingerichtet, im heutigen Gasthaus Hartmann.

1686
Beginn der Führung der Kirchenbücher in Wietzendorf.

1713
Der russische Zar Peter der Große kommt mit seinem Gefolge durch Wietzendorf. Hier werden die Pferde gewechselt.

1746
Der Holzkirchturm, der heute noch steht, wird errichtet.

1756
Im 7jährigen Krieg wird auch Wietzendorf in Mitleidenschaft gezogen.

1758
An einer Pockenepidemie sterben fast 100 Menschen.

1770
Die tabellarische Beschreibung der Amts-Vogtey Bergen sieht für Wietzendorf 13 herrschaftliche und 14 gutsherrliche Höfe vor. Es wohnen in dem Ort Wietzendorf 268 Personen. 27 Wohnhäuser und 69 Nebengebäude sind vorhanden, außerdem an Vieh 54 Ochsen, 108 Kühe, 52 Rinder, 55 Hengste, 497 Schafe, 32 Schweine und 77 Immenvölker.

1787
Meinholz/Suroide erhält als erste Kirchspielgemeinde nach Wietzendorf ein eigenes Schulhaus, das etwa in der Mitte zwischen den beiden Ortschaften gebaut wird.

1805
Wietzendorf muss 1.469 russische Soldaten zur Einquartierung aufnehmen.

1806
Das Schulhaus in Halmern für Reddingen/ Halmern/Reiningen wird gebaut.

1810
Wietzendorf fällt an das Königreich Westfalen, das von Jerome, einem Bruder Kaiser Napoleons, von Kassel aus regiert wird.

1824
Das Pfarrhaus in Wietzendorf wird erbaut.

1843
Marbostel baut als letztes der drei Kirchspielgemeinden ein eigenes Schulhaus.

1859
Wietzendorf kommt vom Amt Bergen zum Amt Soltau und wird dort 1885 in den neu gegründeten Kreis Soltau integriert.

An der Kampstraße wird ein neues Wietzendorfer Schulgebäude errichtet (Präzeptorschule).

Spezialteilung (Verkoppelung) in Wietzendorf. Das Gelände der Gemarkung Wietzendorf kommt in den Privatbesitz der Bauern.

1867
Lt. Einwohnerverzeichnis gibt es in Wietzendorf bereits 766 Einwohner.

1871
Nach dem Friedensschluss von Versailles wird die Friedenseiche, die auch heute noch vor der Kirche steht, gepflanzt.

1873
Das Wietzendorfer Sägewerk wird errichtet.

1874
Die alte Wietzendorfer Kirche wird abgebrochen, die neue erbaut.

1879
Eine holländische Windmühle wird errichtet, deren Rumpfgebäude heute noch steht.

1883
In Wietzendorf wird der Männergesangverein "Eintracht" gegründet.

1890
Das neue Schulgebäude im Beekgarten wird feierlich eingeweiht.

1891
423 ha Heide wird an die preußische Militärverwaltung zur Anlegung des Truppenübungsplatzes Munster verkauft.

1901
Völker-Meyer übernimmt die Herberge und beantragt die Konzession zum Betrieb einer Gastwirtschaft im heutigen Rathaus. Wietzendorf hat nun 7 Gasthäuser und 5 Kegelbahnen.

1910
Wietzendorf bekommt durch den Bau der Ost-Hannoverschen Eisenbahn (OHE) einen Bahnhof und wird dem größeren Verkehrsnetz angeschlossen. Der Betrieb der Postkutsche erlischt.

Die Wietzendorfer Molkerei wird gegründet.

1911
Als erster Wietzendorfer Sportverein wird der Fußballspielverein (später SV) ins Leben gerufen.

1917
Eine neugegründete Torfverwertungsgesellschaft an der Reloh stellt hauptsächlich Torfstreu her.

1921
Der Turnverein (TV) Wietzendorf wird gegründet.

1931
Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Wietzendorf und Anschaffung einer Motorspritze.

1937
Einrichtung eines Erntekindergartens in Wietzendorf.

Wietzendorf erhält sein Wappen, das vom Adelsgeschlecht derer von Wietzendorf stammt, das bei Lüneburg zu Hause ist. Das Wappen zeigt über drei grünen Hügeln zwei gekreuzte Holzrechen.

1941
Im Juli 1941 richtete die Wehrmacht am Rand des Truppenübungsplatzes Munster in Wietzendorf das Kriegsgefangenenlager Stalag XD 310 ein, allerdings zunächst ohne Unterkünfte oder andere Lagerinfrastruktur bereitzustellen. Zehntausende sowjetischer Kriegsgefangener "wohnten" hier in Erdlöchern und anderen, primitivsten Behelfsunterkünften. Insgesamt kamen in diesem Lager mehr als 16.000 Rotarmisten durch Hunger, Kälte, Misshandlungen und Krankheiten ums Leben.

1945
Errichtung eines Mahnmales auf dem sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhof bei Meinholz. Dort ruhen etwa 16.000 Kriegsgefangene in Massengräbern.

1955
Beginn der Kultivierungen des Wietzendorfer Moores zwischen Wietzendorf und Bergen, um landwirtschaftlich zu nutzende Wiesenflächen zu schaffen.

1971
Einrichtung des Wietzendorfer Kindergartens.

1974
Im Rahmen der Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen wird die neue Einheitsgemeinde Wietzendorf aus den bisher selbständigen Gemeinden Wietzendorf, Bockel, Marbostel, Meinholz, Reddingen und Suroide gebildet. Das Grundzentrum Wietzendorf liegt im ländlichen Raum in Nachbarschaft zu den Mittelzentren Soltau und Munster.

1976
Gründung des Musikvereins Wietzendorf.

1978
Einweihung der Wietzendorfer Sporthalle.

1980
Gründung des Heimatkreises Heimathaus.

1981
Fusion von TV und SV zum TSV Wietzendorf von 1911 e. V.

1984
Einweihung des kommunalen Mehrzweckgebäudes (Bauhof, Feuerwehr, DRK).

1988
Gründung des Heimatvereins Peetshof e. V.

1990

Einweihung des Heimathauses Peetshof.

1991
Einweihung des völlig umgestalteten Rathauses mit neuem Vorplatz und umgebautem Nebengebäude sowie Umgestaltung der Hauptstraße im Rahmen der Dorferneuerung.

1992

Aufgabe der Niederländischen Kaserne Langemannshof.

Herausgabe der Chronik der Gemeinde Wietzendorf.

1993
Neubau der Kläranlage in Wietzendorf mit einem Kostenvolumen von 7,4 Mio. DM (3,8 Mio. €). Insgesamt sind im Bereich der Abwasserentsorgung von 1991 bis 1995 rd. 14 Mio. DM (7,2 Mio. €) für die Kläranlage und die Anbindung der Außenortschaften aufzubringen.

Erweiterung des Kindergartens um einen Anbau mit einem dritten Gruppenraum.

Einweihung der Scheune auf dem Peetshof, u. a. als Wohnung für den Hausmeister.

1994

Beginn des ersten Bauabschnittes der Renaturierung von Aue und Wietze.

1995
Ausweisung des Wasserschutzgebietes Wietzendorf. Alle Wietzendorfer Ortschaften werden jetzt zentral mit Trinkwasser versorgt.

Vielbeachtete Ausstellung "50 Jahre nach Kriegsende" im Peetshof. Niederlegung eines Gedenksteines auf dem alten Friedhof zur Erinnerung an die über 16.000 sowjetischen Kriegsgefangenen, die im Lager Wietzendorf ihr Leben ließen.

1996
Abschluss der Renaturierung von Aue und Wietze unter lebhafter Beteiligung der Bevölkerung. Die Maßnahme findet ein hohes Maß an Anerkennung.

Die Dorferneuerung, seit 1989 betrieben, ist abgeschlossen. Sie hat das Gesicht des Heidedorfes Wietzendorf deutlich verändert.

Das rd. 15 ha große Industriegebiet Lührsbockel an der Autobahnabfahrt Soltau-Süd wird ausgewiesen. Die Vorfinanzierung der Kosten belastet die Vermögenshaushalte der nächsten Jahre.

Der Verwaltungshaushalt kann nicht mehr ausgeglichen werden, weil die Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommensteuer sowie den Finanzzuweisungen des Landes wegbrechen und die Ausgaben, z. B. für die Umlagen, stetig steigen. Ein Haushaltskonsolidierungsprogramm wird beschlossen, das 1999 wieder für einen Haushaltsausgleich sorgt.

1997
Der vom Rat der Gemeinde Wietzendorf gestellte Antrag auf Einführung einer Realschule ist in der Bevölkerung sehr umstritten. In einer Bürgerbefragung äußerten sich 1.136 Bürger/innen (52,7 %) dafür, 967 (44,9 %) waren dagegen. Die Bezirksregierung Lüneburg lehnte 1999 den Antrag wegen der zu geringen Schülerzahlen ab.

1998
Mit der Stadt Lipiany in Polen, dem ehemaligen Lippehne in Ost-Brandenburg, werden freundschaftliche Kontakte aufgenommen.

Daisy’s Diner und der Shell Autohof eröffnen im neuen Industriegebiet Lührsbockel. Rund 70 neue Arbeitsplätze, z. T. in Teilzeit, wurden neu geschaffen.

Die Sanierung des Wasserwerkes wird in den nächsten sechs Jahren über 0,8 Mio. € kosten.

Die Lesestube im Rathaus, eine Leihbücherei, die vom Heimatverein Peetshof ehrenamtlich in Zusammenarbeit mit der Kreisfahrbücherei betrieben wird, wird eröffnet.

1999
Ein zweiter Mitarbeiter der Polizei nimmt im Wietzendorfer Rathaus seinen Dienst auf.

Die Wietzendorfer Schule wird um einen Trakt mit 7 Unterrichtsräumen (4 davon zunächst nur im Rohbau) sowie Lehrer-, Sekretariats- und Rektorinnenzimmer erweitert.

Der Wietzendorfer Kindergarten erhält im Obergeschoss einen vierten Gruppenraum.

Ein Misch- und Ausgleichsbehälter erhöht das Volumen der Wietzendorfer Kläranlage. Die Kosten betragen rd. 276.000 €.

2000
Austausch von Partnerschaftsurkunden mit der polnischen Stadt Lipiany, dem ehemaligen Lippehne/Neumark in Ostbrandenburg.

Ausbau der Moorstraße zwischen Klein-Amerika und der B3 mit Pro-Land-Fördermitteln.

Sanierung der Hauptstraße durch den Landkreis und Ausbau des Geh- und Radweges durch die Gemeinde.

2001
Kommunalwahl in Wietzendorf: CDU 54 %, SPD 25 %, Unabhängige 11 %, Bürgerunion 10 %.

2002
Uwe Wrieden wird am 1. April erster hauptamtlicher Bürgermeister in Wietzendorf und löst damit nach 28 Jahren Gustav Isernhagen ab, der Ehrenbürgermeister wird.

Ausbau von vier Allgemeinen Unterrichtsräumen an der Grund- und Hauptschule.
Anbau einer Gymnastikhalle an die Sporthalle durch den TSV Wietzendorf.

2003
Die Zahl von 4.000 Einwohnern wird überschritten.
Die Spielmäuse Wietzendorf e.V. betreiben neben der Krippe für Kinder unter 3 Jahren nun auch einen Waldkindergarten.
Die Siedlerstraße und die Straße Am Sägenberg werden ausgebaut.

2004
Die Fa. Nedexco Logistics Deutschland siedelt sich im Industriegebiet Lührsbockel an.
Ein Jugendraum wird in der Hässtraße eröffnet und erfreut sich großer Beliebtheit.
Die kooperative Kindertagesstätte Sterntaler der Lebenshilfe Soltau e.V. wird im Hellgarten mit einer Regel- und zwei Sonderpädagogischen Gruppen eröffnet.
Das Wasserwerk wurde in den letzten fünf Jahren für über 1 Mio. € erneuert.

2005
Die Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung "Kulturraum Oberes Oertzetal" mit den Städten Bergen und Munster sowie den Gemeinden Faßberg, Hermannsburg und Wietzendorf ist abgeschlossen. Eine Reihe von geförderten Maßnahmen konnten durchgeführt werden. Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt bei der Grünen Woche in Berlin.

Der Sportplatz in der Kampstraße wird saniert, die Kläranlage optimiert.

2006
Der langjährige Bürgermeister und Ratsvorsitzende Gustav Isernhagen scheidet nach 34 Jahren aus dem Rat der Gemeinde aus und wird einstimmig zum Ehrenbürger ernannt.

Im Bundeswettbewerb "Unsere Stadt blüht auf" gewinnt Wietzendorf eine Bronzemedaille.

Die Schützengilde für das Kirchspiel Wietzendorf von 1606 e. V. feiert unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ihr 400jähriges Jubiläum.

Aus der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung wird das Regionalmanagement "Kulturraum Oberes Örtzetal" mit den Städten Bergen und Munster sowie den Gemeinden Faßberg, Hermannsburg und Wietzendorf.

2007
Die Nedexco Logistik Deutschland verlegt ihren Firmensitz von Meppen nach Wietzendorf in das Industriegebiet Lührsbockel.

Wietzendorf stellt einen Antrag, um sich die Staatliche Anerkennung als Erholungsort erneut zu sichern.

Die Dorferneuerung in den fünf Außenortschaften beginnt.

Der langjährige Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Lüder Bartels, wird verabschiedet. Sein Nachfolger wird Volker Hestermann.

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