Geschichte
Das Gebiet um Wilburgstetten ist schon in sehr früher Zeit Siedlungsstätte gewesen. 1931 wurde bei Schachtarbeiten westlich der B 25 ein vorgeschichtliches Sitzgrab gefunden, welches von Experten in die Zeit um 2000 vor Christus datiert wird. Die Römer zogen ihren Grenzwall, den Limes, im Süden von Wilburgstetten. Teile dieser römischen Befestigungsanlage, die die Romantische Straße kreuzen, sind bis heute sichtbar und werden im Volksmund als "Teufelsmauer" bezeichnet.
Im Mittelalter lag Wilburgstetten im Gebiet der Grafen von Oettingen. Ab 1261 existierte ein eigenständiger Wilburgstettner Ortsadel: die Familie von Rechenberg. Sie waren Truchsesse des oben genannten Grafen von Oettingen und wohnten auf der Feste Limburg. Ein weiterer Zweig der Familie besaß die Burg Wilburg inmitten des Dorfes. Sie ist die Namensgeberin der Gemeinde. Die ersten Ansiedlungen entstanden im Umfeld der beiden Festungen diesseits und jenseits des Flusses. Die Burgen sicherten dabei den Übergang der alten Reichsstraße von Dinkelsbühl über die Wörnitz nach Nördlingen und weiter nach Süden.
Von 1431 bis 1805 stand Wilburgstetten unter maßgeblichem Einfluss der Freien Reichsstadt Dinkelsbühl, die nach Aussterben des Ortsadels Grund- und Patronatsherrin Wilburgstettens wurde und deren Wappen noch heute den Giebel des Wilburgstettener Pfarrhaus ziert. Dinkelsbühl besaß auch das Zollrecht an der Wörnitzbrücke. Bei Überfahrung der Brücke von Wilburgstetten waren Gespannmaut und Warenzoll fällig. Von Juden verlangte man eine Mautgebühr schon allein für das Überschreiten zu Fuß.
Wilburgstetten bildet in kirchlicher Hinsicht eine römisch-katholische Enklave inmitten einer protestantischen Region. Die katholische Kirchengemeinde untersteht dem Bistum Augsburg.
Im 20. Jahrhundert dehnte sich das Wilburgstettener Siedlungsgebiet kräftig nach Süden hin aus. Heute gilt das Dorf an der Wörnitz als Kleinzentrum mit über 2100 Einwohnern und - angesichts der Dorfgröße - beachtlichen 900 Arbeitsplätzen.
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