Geschichte
Winschoten entwickelte sich im 13. Jahrhundert als Siedlung an der Handelsstraße von Groningen nach Münster (Westfalen), die hier einen Bach kreuzte und wo es Herbergen gab. Bereits vor dem Jahr 1600 wurde es, obwohl es erst 1825 das Stadtrecht erhielt, zu den Städten gerechnet. Im Achtzigjährigen Krieg war es eine Festung.
Aber erst mit der Herrschaft Napoleons gewann Winschoten an Bedeutung: 1803 und 1811 erhielt es Gerichte. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert industrialisiert (Eisenbahnanschluss 1868), was nicht nur zu Wohlstand führte, sondern auch zu sozialen Unruhen, da die Gegensätze zwischen arm und reich sehr deutlich waren. In der Stadt stehen mehrere Villen, die sich reiche Bauern aus der Umgebung zwischen 1850 und 1910 bauen ließen.
Bereits 1835 gab es ein Aufruhr gegen eine Erhöhung der Grundsteuer. Später wurde Winschoten, wie auch die umliegenden Orte, zu einer Hochburg des Sozialismus, später sogar des Kommunismus in den Niederlanden. Noch im Jahr 1973 kam Winschoten landesweit in die Schlagzeilen, weil es erstmals einen Streik von Frauen gab, die von ihrem Arbeitgeber, der Optilon- Reißverschlussfabrik, gleichen Lohn wie die Männer für gleiche Arbeit forderten. Der Streik selber hatte keinen Erfolg, aber war ein wichtiger Ansatz für die Entwicklung der Dolle Mina - Frauenbewegung in den Niederlanden.
Bis zum Zweiten Weltkrieg lebte in Winschoten die größte jüdische Gemeinschaft der Niederlande nach Amsterdam. Im Zweiten Weltkrieg wurden die 500 Juden der Stadt fast alle über das KZ Westerbork nach Auschwitz und anderen Vernichtungslagern verschleppt. Seitdem gibt es höchstens nur noch einige Juden.
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