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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.05.2024
18:19
 
 
+
»
 

Geschichte

Die während der späten Bronzezeit (ca. 850–700 v. Chr.) entstandene Hügelfestung auf dem Wittnauer ist eines der bedeutendsten Zeugnisse der schweizerischen Ur- und Frühgeschichte. Nach einer Feuersbrunst wurde die Siedlung während der Hallstattzeit wieder aufgebaut und blieb bis zur La-Tène-Zeit bewohnt. Nach der vorläufigen Vertreibung der Alemannen im Jahr 277 diente die Anlage als Teil der römischen Rheinbefestigung. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts zogen sich die Römer endgültig zurück und liessen die Anlage verfallen.

Die erste urkundliche Erwähnung von Witundhove erfolgte im Jahr 828. Der Ortsname geht auf die alamannische Bezeichnung «Hof des Wito» zurück. Während des Mittelalters herrschten die Grafen von Homberg-Tierstein über die nähere Umgebung. Diese liessen vermutlich im 10. Jahrhundert am Osthang des Tiersteinbergs (auf dem heutigen Gemeindegebiet von Gipf-Oberfrick) ihre Stammburg errichten. Um das Jahr 1100 entstand rund 600 Meter weiter südlich die Burg Alt-Homberg. Um 1180 errichteten die Grafen bei Büsserach die Burg Neu-Thierstein und verlegten ihren Herrschaftsmittelpunkt dorthin.

Nach dem Aussterben der Grafen von Homberg-Tierstein übernahmen im Jahr 1232 die Habsburger die Landesherrschaft. Die Burgen Alt-Tierstein und Alt-Homberg wurden 1356 beim Basler Erdbeben zerstört. Die Habsburger verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Wittnau 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Wittnau zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Fricktal, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden.

Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688–1697) zogen fremde Truppen durch die Region.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Wittnau eine Gemeinde im Distrikt Frick des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Damit war Wittnau schweizerisch geworden. Seit dem 19. März 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Wittnau fast ausschliesslich landwirtschaftlich geprägt. Die Bevölkerungszahl stagnierte während Jahrzehnten. Mit dem Verschwinden vieler kleiner Bauernbetriebe wandelte sich das Dorf zu einer Wohngemeinde am Rande der Agglomeration Basel. Aufgrund einer verstärkten Bautätigkeit steigt die Bevölkerungszahl seit Mitte der 1980er Jahre kontinuierlich.

Basierend auf dem Artikel Wittnau AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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