Geschichte
Der Generalgouverneur der südlichen russischen Provinzen, Grigori Alexandrowitsch Potjomkin, ließ die Stadt 1784 als Festung unmittelbar neben der ossetischen Siedlung Dsaudschikau erbauen. Sie sollte eine zentrale Rolle beim Kampf gegen die kriegerischen Bergstämme des Kaukasus spielen und die Verkehrsverbindungen bei der Südexpansion des Russischen Reiches absichern. 1799 wurde die bei Wladikawkas einsetzende Georgische Heerstraße der Öffentlichkeit übergeben, die über den Großen Kaukasus nach Tiflis führte. Doch die Pläne scheiterten: Wladikawkas wurde von kaukasischen Rebellen erobert und völlig niedergebrannt.
Erst nach der Annexion Georgiens 1801 gedieh Wladikawkas zu neuer Blüte. Die Stadt wurde wieder aufgebaut, Kosaken in ihr angesiedelt. Bald war sie eine Drehscheibe für den Handel mit Persien. 1875 wurde eine Eisenbahnverbindung nach Rostow am Don und nach Baku in Aserbaidschan eingerichtet. Wladikawkas wurde zu einem regionalen Industriezentrum mit Hüttenindustrie, Raffinerien, chemischer und verarbeitender Industrie.
Der Name Wladikawkas bedeutet zu deutsch Beherrsche den Kaukasus. Von 1931 bis 1944 und von 1954 bis 1990 hieß die Stadt Ordschonikidse (Орджоникидзе). Namenspatron war Grigori Konstantinowitsch Ordschonikidse, ein georgischer Kommunist, unter dessen Führung die 11. Armee der Roten Arbeiter- und Bauernarmee im Februar 1921 Georgien eroberte. Von 1944 bis 1954 wurde die Stadt Dsaudschikau (Дзауджикау) genannt. Kurz vor dem Fall der Sowjetunion erhielt sie ihren alten Namen zurück.
Im Zweiten Weltkrieg griffen über 700 deutsche Panzer am 20. Oktober 1942 Wladikawkas an. Sie stießen jedoch auf starken Widerstand. Über 300 Panzer wurden vernichtet und die Wehrmacht brach den Kampf nach zwei Tagen ab. Danach begann die Offensive der Roten Armee, deren Ergebnis der Rückzug der deutschen Truppen aus dem Nordkaukasus im Januar 1943 war.
Wladikawkas verfügt über eine Universität, Museen, Theater, Philharmonie, Planetarium und ein Fernsehzentrum. Sehenswert ist die 1908 erbaute Sunniten-Moschee. 35 Kilometer südwestlich der Stadt befindet sich auf 1.500 Meter über dem Meeresspiegel der Kurort Karmadon. Es liegt im Tal des Genaldon-Flusses, inmitten von Almen.
Aus Karmadon führt der Weg zum Dorf Dargawe, wo es sehr alte Gräberstätten gibt, die sogenannte Totenstadt mit über 90 unter der Erde befindlichen Grüften verschiedener Typen und Formen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert sowie einem mittelalterlichen Wachturm und Verteidigungsanlagen.
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