Geschichte
Das Gebiet auf und um den östlichen Ausläufer der Rehburger Berge im damaligen Dülwald wurde in der Zeit nach 500 unserer Zeitrechnung mit kleinen Siedlungen durchsetzt. Der Höhenrücken der Rehburger Berge diente als Verbindungsweg zwischen den moorigen Niederungen des Waldes.
Als älteste dörfliche Siedlung wird Bergkirchen angesehen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als "Berkerken" 1174 in einer Urkunde des Bischofs von Minden. Die Ursprünge dürften jedoch - als wohl älteste Ansiedlung auf den Rehburger Bergen - zwischen 800 - 1200 n.Chr. liegen. Die Entwicklung ist maßgeblich durch die Kirche geprägt. An der Stelle des heutigen Kirchengebäudes, an zuerst der eine Kapelle errichtet wurde. befand sich ursprünglich wohl eine germanische Kultstätte. Teile der heutigen Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Zwischen 1300 und 1500 entwickelte sich Bergkirchen unter der Schirmherrschaft der Sachsenhäger Vögte zu einer geschlossenen Dorfanlage beidseitig des Kammwegs als Angerdorf. Durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde die Entwicklung unterbrochen, mehrfach wurde der Ort geplündert und litt unter den hohen Abgaben an die Schweden. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 normalisierte sich das Leben wieder. Die Grafschaft Schaumburg wurde geteilt und Bergkirchen dem Amte Hagenburg zugeschlagen. Ab 1750 wurde unter Graf Wilhelm die Zuwanderung von Ausländern gefördert, die Gartenland erhielten. Auch förderte er die Leinen-Verarbeitung um der besitzlosen Schicht ein besseres Auskommen zu gewähren. So waren zahlreiche Einwohner Bergkirchens als Hausweber für die Steinhuder Webereien tätig. Um die Jahrhundertwende 1900 erfuhr Bergkirchen durch den Steinbruch und das Kohlebergwerk Zuzug von Arbeitern. Nach dem Zweiten Weltkrieges entwickelte sich Bergkirchen zunehmend zu einem Wohnstandort. Die Zahl der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe ist auf heute zwei zurückgegangen. 1970 waren es ca. 12 Betriebe.
Wölpinghausen 1246 als „Welpinghusen“. Wiedenbrügge („Wienbrucke“) wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts als Hagenhufendorf angelegt. Im 16. Jahrhundert entstand nach weiteren Rodungen die Siedlung Schmalenbruch.
Die kleine Straßensiedlung Windhorn entwickelte sich aus einen Einzelhof im Osten von Schmalenbruch in der Niederung unterhalb von Bergkirchen.
Seit 1238 existierte in Wiedenbrügge ein Solebrunnen, der ab 1730 für die Salzgewinnung genutzt wurde und im 19. Jahrhundert Sole ins benachbarte Bad Rehburg lieferte.
Zwischen 1300 und 1500 waren die Herren von Münchhausen Vögte des Bistums Minden von Sachsenhagen und Wölpinghausen. Die Bauern in Wiedenbrügge und Schmalenbruch waren seit dem 16. Jahrhundert Hörige derer von Münchhausen zu Remeringhausen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Orte größtenteils verwüstet. Nach der Teilung der Grafschaft Schaumburg 1647 kamen Wölpinghausen, Wiedenbrügge und Bergkirchen zum Amt Hagenburg in der Grafschaft Schaumburg-Lippe.
Nach 1800 wurden in Wölpinghausen weitere Siedlungen außerhalb des Ortes angelegt. Die Streusiedlungen "Berghol", "Spießingshol" und "Hinter dem Berge" entstanden.
Im Krisenjahr 1847 veranlasste Fürstin Ida zu Schaumburg-Lippe die Errichtung des Wilhelmsturms an der Stelle, wo bis zu seinem Tod im Jahr 1777 das Jagdschlösschen Bergleben des Grafen Wilhelm gestanden hatte, als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die hungernde Bevölkerung.
In Wölpinghausen wurde 1907 ein neues größeres Schulgebäude errichtet. Der Lehrer Eberling legte hier auf der Kuppe einen weit bekannten Stein- und Staudengarten an.
Von 1898 bis 1964 verlief die Bahnstrecke der Steinhuder Meer-Bahn durch Schmalenbruch und Wiedenbrügge. Die Bahnhöfe in Schmalenbruch und Wiedenbrügge entstanden und brachten einen wirtschaftlichen Aufschwung und zunehmend auch Fremdenverkehr in die kleinen Orte. Neben der Molkerei in Schmalenbruch entstanden noch weitere Gewerbebetriebe. Die ehemalige Bahntrasse ist heute ein Rad- und Wanderweg.
In den letzten Jahrzehnten stagnierte die Entwicklung der Gemeinde, allerdings auf gutem Niveau. In jüngster Zeit entdeckt eine zunehmende Zahl von Touristen den Reiz der landwirtschaftlich geprägten Region im Süden des Naturpark Steinhuder Meer.
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