Geschichte
Im Jahre 1586 wurde auf dem heutigen Stadtgebiet von Woronesch eine hölzerne Festung zum Schutz gegen Einfälle der Tataren errichtet. Als Ort wurde der höchste Hügel am rechten Ufer des Flusses Woronesch gewählt. Von hier aus war die Ebene des linken Flussufers gut und weithin überschaubar, von wo mit dem Erscheinen der Nomaden gerechnet wurde. Nachdem die Festung 1590 niedergebrannt wurde, errichtete man 1594 eine neue, umfangreichere Festungsanlage, die auch im folgenden Jahrhundert noch bestand. Die erste schriftliche Erwähnung der Festung findet sich im "Dosornoi knigje" von 1615.
Zar Peter der Große gründete 1696 eine Schiffswerft, die Grundlage für das Wachstum der Stadt. Diese Werft stellte auch gleichzeitig den Geburtsort der russischen Flotte dar. Da nur hierdurch die Einnahme von Asow möglich wurde, erlangte die kleine Siedlung Woronesch plötzlich politische Bedeutung. Diese dauerte aber nur bis 1705 an, als der Umzug des Schiffsbaus ins südlichere Tavrov vollzogen wurde. Damit endete die "Marine-Geschichte" von Woronesch.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Woronesch zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des südwestlichen Russlands. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt 1942 bis 1943 nach der Woronesch-Woroschilowgrader Operation 212 Tage lang von der Wehrmacht besetzt und erlitt große Schäden. Etwa 30.000 der 350.000 Einwohner der Stadt kamen in dieser zeit ums Leben oder wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht.
Nach dem Krieg wurde Woronesch wieder aufgebaut, auch die Nikolski-Kirche und der Potemkin-Palast aus dem 18. Jahrhundert.
2006 erklärten Journalisten Woronesch zur „Hauptstadt des russischen Fremdenhasses“ . Es gab bereits mehrere rassistisch motivierte Morde in der Stadt. Nach Schätzungen des Anti-Rassismus-Aktivisten Alexei Koslow gibt es in Woronesch pro Jahr „50 bis 60 Angriffe“ auf Ausländer. Koslow beobachtet die Entwicklung seit zehn Jahren, lehnt jedoch die Etikettierung „Hauptstadt des Fremdenhasses“ ab, da die Probleme in anderen Städten ähnlich seien.
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