Sehenswürdigkeiten
Von der römischen Vergangenheit Xantens zeugen heute der Archäologische Park Xanten (APX) und das Amphitheater in Birten. Erstgenannter ist der teilweise Wiederaufbau der im Jahr 275 zerstörten und als Tricensimae wiedererrichteten Colonia Ulpia Traiana. Weitere Teile des APX sind die außerhalb des eigentlichen Parks gelegenen und mit einem Glas-Stahl-Bau versehenen Überreste der „Großen Thermen“ sowie das Regionalmuseum Xanten, welches im Domkapitel gelegen zumeist Funde aus der römischen Geschichte Xantens ausstellt. Ein Neubau für das Regionalmuseum entsteht derzeit auf dem Gelände des Archäologischen Parks.
Das Amphitheater in Birten stellt den einzig rekonstruierten Teil der Castra Vetera dar.
Von der mittelalterlichen Blütezeit Xantens zeugt vor allem der gotische St.-Viktor-Dom mit der Stiftsbibliothek und dem Dommuseum, das reiche Kunstschätze ausstellt. Ab 1263 erbaut gilt St. Viktor als „Größter Dom zwischen Köln und dem Meer“. Der Dom, das Klever Tor, die Kriemhildmühle und ihr Gegenstück, die Siegfriedmühle, sowie das Karthaus und weitere historische Gebäude prägen das Bild des mittelalterlichen Stadtkerns. Von der einstigen Stadtbefestigung sind neben den bereits genannten ein Mauerturm am Westwall, der Meerturm, ein Rundturm am Westwall, der Schweineturm und ein Rundturm am Nordwall erhalten geblieben, die während des 18. Jahrhunderts zumeist umgestaltet wurden. Das 1392 erbaute Mitteltor zeugt noch heute von der einstigen Teilung Xantens in den nördlichen, klevischen und den südlichen, kurkölnischen Teil der Stadt. Von der im 10. Jahrhundert im Bereich der Stiftsimmunität errichteten Bischofsburg sind heute nur noch wenige Mauerreste erhalten. Der als Eckturm der Immunität errichtete Romanische Turm aus dem 11. Jahrhundert ist heute Teil der Xantener Marienschule.
Das um 1540 erbaute Gotische Haus gilt als herausragendes Beispiel der spätgotischen Baukunst am Niederrhein. Es beschreibt anschaulich, durch sein original erhaltenes Holzwerk (Balkendecken und Dachstuhl), die aktive Denkmalpflege in Xanten. Das Arme-Mägde-Haus aus dem späten 16. Jahrhundert wurde errichtet um den im Viktorstift arbeitenden Frauen ein Heim für ihren Lebensabend zu geben; direkt gegenüber dem Arme-Mägde-Haus steht ein Gotischer Treppengiebel aus dem 15. Jahrhundert. Neben der gotischen Architektur sind unter anderem mit Rokokofassaden an Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert, dem barocken Pavillon am östlichen Eckpunkt der Immunität und dem Renaissance-Erker von 1634 weitere Baustile erhalten geblieben.
Die 1648/49 an der Südecke der Stiftsimmunität erbaute evangelische Kirche blieb bis heute namenlos. Den Kirchturm mit seiner geschweiften Haube erhielt die Kirche erst 1662. Die Michaelskapelle wurde zwischen 1472 und 1478 auf das um 1000 errichtete Südportal der Stiftsimmunität aufgesetzt. Die Fürstenbergkapelle wurde 1671 erbaut und erinnert an das Benediktinerkloster Fürstenberg, das fast 500 Jahre Bestand hatte und 1586 zerstört wurde. Das heutige Rathaus der Stadt wurde ursprünglich als Kapuzinerkloster errichtet. Die Viktorstatue auf dem erhöhten Standort eines staufischen Kapitells an der einstigen Gerichtsstätte des Domkapitels wurde 1468 zu Ehren Viktors von Xanten entworfen. Den Obelisk de Pauw ließ Napoléon 1811 zu Ehren Cornelius de Pauws errichten. Zahlreiche Brunnen und Pumpen existieren im Stadtgebiet, wie die Marktpumpe aus dem Jahr 1736 und der an Norbert von Xanten erinnernde Norbertbrunnen.
Die Alte Kornbrennerei ist das einzige erhaltene Denkmal der Xantener Industriegeschichte des 19. Jahrhunderts. 1853 wurde die Anlage als Ölmühle erbaut und 20 Jahre später zur Dampfkornbrennerei umgerüstet.
Aber auch in den Xantener Ortsteilen gibt es weitere Sehenswürdigkeiten. So wurde nahe der Ortschaft Birten mit der Wasserburg Winnenthal die älteste erhaltene Wasserburg des Niederrheins errichtet; das Gnadenbild der Maria in der Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt zieht noch heute jährlich 15.000 Wallfahrer in den Ortsteil Marienbaum.
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