Zennor
Zennor ist ein Dorf und eine Gemeinde (Parish) im District Penwith in der Grafschaft Cornwall in England und liegt zwischen St Ives und St Just hinter hohen, felsigen Klippen zum Atlantik und zwischen schroffen Granithügeln. Die Landschaft um Zennor wird seit mindestens 4000 Jahren besiedelt, wie die Megalithanlagen des Zennor Quoit oder des nahe gelegenen Lanyon Quoit beeindruckend belegen.
Landwirtschaft, Fischerei und Bergbau in den Zinn- und Kupferminen sorgten in diesem Teil von West-Cornwall für einen gewissen Wohlstand. Nun aber sind die Steinbrüche und Minen geschlossen, nur wenige Landwirte und Fischer sind übrig geblieben, denn jetzt leben die meisten Menschen hier vom Tourismus.
Neben dem obligatorischen Pub The Tinners Arms gibt es natürlich auch ein Museum: Das Wayside Museum wurde in den dreißiger Jahren gegründet und zeigt viele Aspekte des Lebens in West-Cornwall in alter Zeit. Es enthält ein Cottage mit einer traditionellen kornischen Küche und eine Freilichtausstellung mit Haus- und Minenwerkzeugen aus der Stein- und Bronzezeit. Zu besichtigen sind auch eine alte Mühle und eine Schmiede.
Die normannische Kirche von St Senara, die dem Ort ihren Namen verlieh, steht vermutlich auf den Fundamenten einer keltischen Kirche des 6. Jahrhunderts und wurde 1890 restauriert, nachdem alle ursprünglichen aus Eiche geschnitzten Sitze verschwunden waren und ersetzt werden mussten. Auf der Südseite des Kirchturms ist ein Bronzeschild mit der Meerjungfrau von Zennor und einer Datierung von 1737 zu sehen.
Zennor war eine der letzten Bastionen der kornischen Sprache, die ab dem 17. Jahrhundert mehr und mehr von der englischen Sprache verdrängt wurde. Dolly Pentreath aus Mousehole war die letzte Person, die sich mit Kornisch als Muttersprache verständigte. Sie starb im Jahr 1777. John Davey aus Zennor war angeblich der letzte Mensch, der die Sprache in ihrer ursprünglichen Form flüssig beherrschte. Er starb 1891 im Alter von 79 Jahren.
Der britische Schriftsteller D. H. Lawrence und seine deutsche Frau Frieda von Richthofen lebten für eine kurze Zeit in Zennor. Der 1.Weltkrieg zerbrach allerdings ihre Idylle. Ihr Wunsch, in Zennor eine etwas exzentrische Künstlerkolonie zu etablieren, stieß bei den Bewohnern, Arbeitern in den Zinnminen, auf Misstrauen. Zudem machte der Briefwechsel zwischen Frieda und ihren deutschen Verwandten - über die Schweiz - die Behörden misstrauisch. Als schließlich direkt vor den Felsklippen von Zennor zwei britische Kriegsschiffe von einem deutschen U-Boot torpediert wurden, kam das endgültige Aus. Innerhalb von drei Tagen mussten die beiden Cornwall wegen des Verdachts der Spionage verlassen.
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