Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
05:58
 
 
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»
 

Geschichte

Auf dem Gebiet des heutigen Zgoda im so genannten „Beuthener Schwarzwald“ fasste die Industrie sehr früh Fuß, denn bereits 1777 wurde im jungen Ort mit dem Steinkohleabbau und 1800 mit dem Abbau von Eisenerzen begonnen und bis in die 1840er Jahre wurden in der näheren Umgebung elf Steinkohlegruben angelegt. Eng mit der Entstehung des Ortes verbunden sind Franz Anton Egells aus Berlin sowie der sächsische Kabinettsminister Detlev von Einsiedeln. Am 14. März 1838 kauften sie der Stadt Beuthen ein Waldgebiet ab und im selben Jahr konnte dort für 32.000 Taler das Gräflich von Einsiedel'sches Societäts Eisenwerk errichtet werden. Später wurde das Werk in Eintracht-Hochofen-Etablissement umbenannt und erhielt schließlich den Namen Eintrachthütte. Ursprünglich war die Eisenhütte ein Gemeinschaftsbetrieb der beiden Gründer, 1851 kaufte Egells jedoch die Anteile Einsiedelns.

Für die Arbeiter dieses großen Werks, das in den 1860ern bis zu 300 und den 1870ern bis zu 700 Angestellte beschäftigte, wurden Wohnraum und Institutionen nötig, was den gleichnamigen Ort entstehen ließ . So wurde 1853 in Eintrachthütte eine Arbeiterkolonie angelegt, die 1869 mit einer Schule und von 1884 bis 1885 mit der katholischen St.-Josefs-Kirche ausgestattet wurde. 1846 erhielt der Ort Anschluss an das Eisenbahnnetz der Strecke Breslau–Kattowitz. Ein weiterer wichtiger Industriebetrieb war die Deutschland-Grube (heute KWK Polska) und die Hütte Bethlen-Falva (heute Huta Florian) nördlich des Ortes, die beide im Besitz der Henckel von Donnersmarck waren. Im Umkreis des Eintrachthütter Bahnhofs entstand zu dieser Zeit die Bahnhofskolonie.

Administrativ war Eintrachthütte ein Ortsteil der Gemeinde Friedenshütte (heute Nowy Bytom; Stadtteil von Ruda ÅšlÄ…ska) und gehörte dem Landkreis Beuthen in der preußischen Provinz Schlesien an; kirchlich wurde der Ort 1883 zur eigenen Pfarrei erhoben.

1919 erlebte die Stadt nicht nur den Beginn der Aufstände in Oberschlesien, sondern auch den Ausbruch einer Typhusepidemie. Infolge der Teilung Oberschlesiens fand sich Eintrachthütte 1922 als
Zgoda (übersetzt: Eintracht) in den Grenzen Polens wieder.

Zum 1. Januar 1929 wurde Zgoda aus Nowy Bytom ausgemeindet und wurde Stadtteil von ÅšwiÄ™tochÅ‚owice. Auch in der Zwischenkriegszeit wuchs Zgoda an und erhielt neue Wohngebiete wie die GrażyÅ„ski-Siedlung, an deren Einweihung auch Präsident Ignacy MoÅ›cicki zugegen war. Am 29. November 1931 wurde schließlich die moderne Josephskirche eingeweiht, die die alte, vom Ort weiter entfernte Pfarrkirche ersetzte, die 1932 aufgrund von Bergschäden abgerissen wurde.

Am 3. September 1939 wurde Zgoda von der Deutschen Wehrmacht besetzt, wieder in Eintrachthütte umbenannt und war ab 1941 Teil des Gaus Oberschlesien im „Großdeutschen Reich“. 1942 wurde das Konzentrationslager Eintrachthütte eingerichtet, die Insassen wurden unter anderem zur Arbeit in der Eintrachthütte (Huta Zgoda) gezwungen. Nach der Eroberung Zgodas durch die Rote Armee am 28. Januar 1945 wurde das Lager in ein polnisches Konzentrationslager umgewandelt. Unter seinem Leiter Salomon Morel wurden hier vor allem Deutsche wegen ihrer Nationalität inhaftiert. Das Lager Zgoda wurde im November 1945 endgültig geschlossen.

Nach Kriegsende wurde der Ort wieder Teil Polens. 1947 wurde in der Huta Zgoda eine Fabrik für Bergbaumaschinen und Geräte eingerichtet und das Werk wurde eines der wichtigsten seiner Art in Polen. So besuchten neben vielen polnischen kommunistischen Politikern auch Urho Kekkonen 1964 sowie Fidel Castro 1972 die Huta Zgoda.

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