Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
06:34
 
 
+
»
 

Geschichte

Münsterberg wurde erstmals 1234 unter der slawischen Bezeichnung Sambice erwähnt. Es wird vermutet, dass es 1241 wie das nahe Kloster Heinrichau von den Mongolen zerstört wurde. Die erste Urkunde unter der Bezeichnung Munsterberck datiert vom 1. Februar 1253 und weist den Ort nach deutschem Recht aus. 1268 besaß die Stadt eine Münzstätte. Für 1276 ist ein Hospiz der Kreuzherren mit dem Roten Stern belegt, für 1307 ein Minoritenkloster mit einer Klosterkirche zum Heiligen Kreuz. Bolko I. von Jauer-Löwenberg († 1301) erbaute im Norden der Stadt eine Burg, auf der dessen Sohn Bolko II. ab 1321 residierte und die Linie der Herzöge von Münsterberg begründete. Ab diesem Zeitpunkt bis Ende des 18. Jahrhunderts sind die Herrschaftsverhältnisse der Stadt Münsterberg identisch mit der Geschichte des Herzogtums.

1322 erhielt Münsterberg von Bolko II. das Recht der freien Ratswahl und 1335 die niedere Gerichtsbarkeit. Die Stadt, deren Fläche 1336 fünfunddreißig Hektar betrug, war von Stadtmauern umgeben, durch die fünf Tore nach außen führten. In diesem Jahr führte die Belagerung durch den Markgrafen von Mähren, den späteren Kaiser Karl IV., zur Anerkennung der böhmischen Lehnshoheit. 1344 erhielt Münsterberg ein Obergericht, vier Jahre später auch die Gerichtsbarkeit über die Juden. Während der Hussitenkriege, wurden in der Schlacht von Altwilmsdorf am 27. Dezember 1428 der letzte Münsterberger Herzog Johann aus dem Geschlecht der Piasten bei Altwilmsdorf und 400 seiner Mitkämpfer getötet.

Als erledigtes Lehen fiel Münsterberg an König Sigismund zurück, der es 1429 aus Dankbarkeit an Puta d. J. von ÄŒastolowitz verpfändete, der sich beim Kampf gegen die Hussiten große Verdienste erworben hatte. Wohl deshalb zerstörten die Hussiten noch im selben Jahr Stadt und Burg Münsterberg. Nach Putas Tod 1434 verwaltete dessen Witwe Anna von Kolditz die ererbten Besitzungen und verkaufte sie 1440 an Hynek Kruschina von Lichtenburg, den sie kurze Zeit später ehelichte. Da sich Hynek bei den Münsterberger Ständen nicht durchsetzen konnnte, wählten diese 1443 Herzog Wilhelm von Troppau zu ihrem neuen Landesherrn. Er war ein Sohn von Johanns Schwester Katharina und zudem seit kurzer Zeit mit Putas Tochter Salome verheiratet. Nach Wilhelms Tod 1452 ging das Herzogtum Münsterberg an dessen Bruder Ernst über, der es 1456 an den böhmischen König Georg von Podiebrad verkaufte, der seine Söhne Viktorin, Heinrich d. Ä. und Heinrich d. J. zu Herzögen von Münsterberg erhob.

Georgs Enkel Karl I. von Münsterberg verlegte die Residenz 1530 nach Frankenstein. Seine vier Söhne unterstützten die Ziele der Reformation. Wegen der großen Schuldenlast, die sie von Karl übernehmen mussten, verpfändeten sie 1542 das Herzogtum. Auch während des Dreißigjährigen Krieges erlitt Münsterberg große Schäden.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Münsterberg wie fast ganz Schlesien 1742 an Preußen. Das Herzogtum wurde in eine Standesherrschaft umgewandelt, die 1791 vom preußischen König Wilhelm II. erworben wurde. Nach dem Übergang an Preußen wurde Münsterberg zur Heimstadt für viele evangelische Böhmen, die ihre Heimat aus religiösen Gründen verlassen mussten. Von 1742-1885 war Münsterberg Garnisonstadt, von 1816 bis 1932 Kreisstadt. 1872 erhielt die Stadt Eisenbahnanschluss.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Münsterberg 1945 zusammen mit Schlesien an Polen und erhielt die Ortsbezeichnung ZiÄ™bice. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen polnischen Siedler waren teilweise Heimatvertriebene aus Ostpolen.

Basierend auf dem Artikel ZiÄ™bice der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen