Geschichte
Eine Besiedlung des Landes zwischen Strengbach und Fuhne kann schon seit mehr als 5000 Jahren nachgewiesen werden. Ackerbauern und Viehzüchter, die nicht in geschlossenen Ortschaften siedelten, bestimmten das Bild des fruchtbaren Landstriches in der Jungsteinzeit. Auwälder grenzten an die ehemals mächtigen Flüsse, die noch bis zur heutigen Zeit ihr Urstromtal aufzeigen. Um 700 n. Chr. drängten die slawischen Wenden die germanischen Stämme in breiter Front Richtung Westen und nahmen unter anderem auch Besitz von der Region um Zörbig.
Schon seit Anfang des 9. Jahrhunderts wurden die Slawen nach und nach wieder zurückgedrängt. Im Jahr 839 erfolgte die Eroberung des slawischen Königsburg Cösitz, heute Stadtteil von Zörbig.
Die Slawen prägen jedoch durch ihre Ortsgründungen diesen Landstrich bis zum heutigen Tag. Die Geschichte der jetzigen Gemeinden wie Zörbig, Löberitz oder Quetz verrät schon durch die Namensgebung ihre wendische Herkunft. Zörbig, wendisch Curbici, entwickelte sich um eine Burganlage, die den dort siedelnden Menschen den notwendigen Schutz bot. Mittelpunkt dieser wehrhaften Siedlung war ein runder Bergfried, der nach einigen Umbauten bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist.
Nach Zurückeroberung der Gegend durch deutsch-germanische Stämme, spätestens aber im 11. Jahrhundert, bauten diese die strategisch wichtige Sorbenfeste mit dominierenden Holzbefestigungen in eine den Zeiten trotzende Steinburg um. Die erste urkundliche Erwähnung als Civitas Zurbici stammt vom 29. Juli 961 durch Kaiser Otto I.; damals war die Siedlung schon der Mittelpunkt einer mehr oder weniger großen Dorfgruppe. Die Stadt entwickelte sich im Mittelalter rasant innerhalb der Grenzen einer geschlossenen Stadtmauer, die zusätzlich mit mehreren Türmen, befestigte Tore und Gräben ihre Wehrhaftigkeit dokumentierte.
Von der Stadtmauer ist heute nur noch ein kleines Stück erhalten. Auch der erst letztens renovierte Hallesche Turm ist ein Überbleibsel aus dieser Zeit. Die ehemaligen Stadtgräben und Wallanlagen sind auch heute noch gut erkennbar. Neben der alten Burganlage, die im 17. Jahrhundert unter Herzog August von Sachsen-Merseburg zum Residenzschloss umgebaut wurde, kann die Stadtkirche St. Mauritius als ältestes Bauwerk des Ortes angesehen werden. Aus Vorgängerkirchen hervorgehend, erhielt das die Stadt dominierende Bauwerk zwischen 1518 und 1540 seine heutige Form.
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