Zuckelhausen
Das südöstlich von Leipzig gelegene Zuckelhausen war bis zu seiner Vereinigung mit Holzhausen im Jahre 1934 eine selbständige Gemeinde.
Es entstand durch die Ansiedlung deutscher Zuwanderer als Rundangerdorf. Im 12. Jahrhundert wurde die noch heute erhaltene Kirche als romanischer Saalbau errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes unter dem Namen „Zschukolosa“ stammt aus dem Jahre 1335. Der Ortsname könnte von sorb. „Leute, die roden“ oder slaw. „trockendes Gereut“, „dürre Lehde“ abgeleitet sein.
1377 gelangte Zuckelhausen in den Besitz des Augustiner-Chorherrenstifts (Thomaskloster), unter dessen Verwaltung es bis zur Reformation und der damit einhergehenden Säkularisierung stand. Herzog Moritz schenkte es 1544 der Universität Leipzig. Damit wurde Zuckelhausen zum Universitätsdorf. In der Folgezeit erwarben verschiedene Universitätsmitarbeiter Zuckelhäuser Gutshöfe. Die Universität übte die Gerichtsbarkeit aus und empfing Naturalleistungen und Frondienste. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf mehrfach geplündert und in Brand gesteckt, in der Völkerschlacht (1813) spielte der Ort im Rückzugskampf der französischen Truppen eine wichtige Rolle.
1835 begann auch in Zuckelhausen das Zeitalter der kommunalen Selbstverwaltung. Zu diesem Zeitpunkt wohnten in dem Dorf etwa 150 Einwohner. Zu Beginn des Jahres 1844 endeten die Naturalleistungen für die Universität. Der Bau der Eisenbahnlinie Leipzig-Geithain und die Eröffnung des Bahnhofs 1887 erzeugten einen erheblichen Wachstumsschub. Durch die Ansiedlung zahlreicher Gewerbebetriebe, vor allem von Gärtnereien, verdreifachte sich in der Folge die Einwohnerzahl von ca. 340 auf mehr als 1200 Personen. Die Gemeindevertretungen von Zuckelhausen und Holzhausen beschlossen am 21. Dezember 1928 die Vereinigung der Gemeinden. Eine im Februar 1929 durchgeführte Abstimmung der Einwohner unterstützte dieses Vorhaben, so dass sich die beiden Gemeinden zum 1. April 1934 unter dem Namen Holzhausen vereinigten. Holzhausen wurde 2000 nach Leipzig eingemeindet.
Das Ortsbild prägen, wie auch in Holzhausen, Einfamilienhäuser und kleine Villen, aber auch Gutshöfe ehemaliger Großgrundbesitzer.
Basierend auf dem Artikel Zuckelhausen der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen