Geschichte
Im 1. Jahrhundert v. Chr. bestand Zülpich vermutlich schon als kleine Siedlung. Um die Zeitenwende wurde Zülpich, das damals noch Tolbiacum hieß, zu einer römischen Kleinstadt (vicus). In der Stadt trafen sich wichtige römische Fernstraßen zu folgenden Städten:
• Reims Durocortorum Remorum
• Trier Colonia Augusta Treverorum
• Xanten Colonia Ulpia Traiana (über Neuss Novaesium)
• Bonn Castra Bonnensia (über Euskirchen-Billig Belgica Vicus)
• Köln Oppidum Ubiorum / Colonia Claudia Ara Agrippinensium
• Jülich Iuliacum Vicus (Regionalverbindung)
Die Straßenverbindungen von Reims und Trier trafen sich im Bereich des heutigen Stadtteils Hoven und liefen zusammen durch die Siedlung weiter in Richtung Köln. Die Wegstrecke von Xanten könnte, zusammen mit der Straße von Jülich, nach einem schräg am Hang verlaufenden Anstieg auf den Zülpicher Horst ebenfalls am Ortsrand von Hoven zu der Trier/Reims-Kölner Straße gestoßen sein. Die aus Osten von Bonn kommende Straße traf nach Grabungsbefunden im Bereich des heutigen Geriatrischen Zentrums die Köln-Trierer Straße südlich der Brabender Gasse.
Im 2. Jahrhundert wurde eine römische Thermenanlage erbaut und im 4. Jahrhundert ein Mauerring um die Kernstadt errichtet. 496 wurden in der Schlacht von Zülpich die Alemannen vom Frankenkönig Chlodwig I. bei Zülpich geschlagen. Nach der Schlacht tritt Chlodwig zum christlichen Glauben über und begründet ein Großreich, auf dem das christlich-mittelalterliche Abendland fußt.
Die Kirche St. Peter findet 848 ihre erste urkundliche Erwähnung. 881 zerstören die Normannen Zülpich. Im Jahr 925 wird Zülpich durch Heinrich I., König des Ostfrankenreichs erobert. Nach dieser Schlacht unterwirft sich Herzog Giselbert von Lothringen Heinrich, damit fällt Lothringen an die Ostfranken. Anfang des 15. Jahrhunderts kam es zur Vollendung der Burg, der Stadtmauer und der Toranlangen in deren heutiger Erscheinung.
1635 gründen die Kapuziner in Zülpich eine Ordensniederlassung mit einem Gymnasium, später wurde hieraus ein Krankenhaus. Dieses besteht noch heute als Geriatrisches Zentrum. 1798 wurde Zülpich Hauptort eines französischen Kantons, nachdem das Rheinland an Frankreich gefallen war.
1864 erreichte die Bördebahn die Stadt. In den 1930er Jahren entdeckten Archäologen die sehr gut erhaltene römische Thermenanlage. Am 24. Dezember 1944 wurde Zülpich von den Alliierten bombardiert und große Teile der Kernstadt zerstört. 1952 wurde das neue Rathaus eingeweiht und der Grundstein für den Neuaufbau der Kirche St. Peter gelegt. Von 1953 bis 1967 wurde in Zülpich Braunkohle gefördert.
2007 bewarb sich Zülpich um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010 in Nordrhein-Westfalen, die jedoch an die Stadt Hemer vergeben wurde. Mit einem abgewandeltem Konzept bewarb sich Zülpich um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2014 und setzte sich gegen den einzigen Mitbewerber Hamm durch.
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