Wirtschaft
Zürich gilt als das Wirtschaftszentrum der Schweiz. Der gesamte Wirtschaftsraum in und um Zürich wird auch als Greater Zurich Area bezeichnet. International zeichnet er sich insbesondere durch niedrige Steuersätze und einer hohen Lebensqualität aus, weshalb auch einige internationale Konzerne einen Sitz in Zürich haben. Aufgrund ihrer internationalen wirtschaftlichen Bedeutung wird die Stadt Zürich oft zu den Global Cities gezählt.
Die Wirtschaft ist sehr stark auf den Dienstleistungssektor ausgerichtet, in dem knapp 90 % der Zürcher Beschäftigten tätig sind. Im Industriesektor sind rund 10 % tätig und in der Landwirtschaft sind es heute weniger als 1 %. Bei einer erwerbstätigen Wohnbevölkerung von 200'110 (Stand: Volkszählung 2000) weist die Stadt 318'543 Arbeitsplätze vor. Die Mehrheit der Beschäftigen (56 %) waren Zupendler aus anderen Gemeinden. Neben den rund 178'000 Zupendelnden gibt es rund 39'000 aus der Stadt Wegpendelnde.
Die wichtigste Branche in Zürich ist der Finanzdienstleistungssektor, der am Paradeplatz sein Zentrum hat. Die beiden Grossbanken UBS, die weltweit grösste Vermögensverwalterin, und Credit Suisse, die Schweizerische Nationalbank, die Zürcher Kantonalbank, die traditionsreiche Privatbank Julius Bär sowie etliche kleinere Bankinstitute haben ihren Sitz in der Stadt. Auch über 100 Auslandbanken sind in Zürich vertreten. Auf dem Bankenplatz Zürich sind rund 45'000 Personen beschäftigt, knapp die Hälfte aller Bankangestellten der Schweiz. Eine grosse Bedeutung hat das Privatkundengeschäft, da über 25 % der weltweit grenzüberschreitend angelegten Vermögenswerte in Zürich verwaltet werden (schweizweit sind es rund einen Drittel). Auch die Börse Swiss Exchange spielt international eine wesentliche Rolle und verstärkt die Bedeutung des Finanzplatzes Zürich. Sie gehört zu den technologisch führenden Börsen der Welt. Im Weiteren repräsentiert Zürich weltweit den drittgrössten Versicherungsmarkt. Swiss Re, die weltweit grösste Rückversicherung, und Swiss Life, der grösste Lebensversicherungskonzern der Schweiz, haben ihre Hauptsitze in Zürich. Eine weitere Versicherungsgesellschaft von internationaler Bedeutung ist die Zurich Financial Services. Der gesamte Finanzdienstleistungssektor generiert nahezu 50 % der Steuereinnahmen der Stadt Zürich.
Als zweitwichtigste Branche folgen die unternehmensbezogenen Dienstleistungen wie Rechts- und Unternehmensberatung, Informatik oder Immobilienverwaltung. Zu erwähnen ist etwa das Unternehmen IBM Schweiz, das in Rüschlikon ein bedeutendes Forschungslabor betreibt. Seit 2004 betreibt zudem Google in Zürich das europäische Forschungszentrum. Auf dem ehemaligen Areal der Hürlimann AG soll der zweitgrösste Standort des Unternehmens nach Mountain View entstehen.
Durch den Strukturwandel hat die Bedeutung der produzierenden Industrie und der Bauwirtschaft abgenommen. Allerdings haben immer noch bedeutende Industriefirmen Niederlassungen in der Stadt Zürich, so zum Beispiel Siemens. Der Elektrotechnikkonzern ABB hat zudem seinen Hauptsitz in Zürich.
Aus den übrigen Branchen sind insbesondere zu erwähnen: der grösste Schweizer Detailhandels-Konzern Migros, der weltgrösste Schokoladenproduzent Barry Callebaut, die beiden grössten Automobilhändler AMAG Gruppe und Emil Frey Gruppe, sowie der grösste Schweizer Reisekonzern Kuoni.
Nicht zuletzt dank der kulturellen Vielfalt in Zürich ist auch der Tourismus in den letzten Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geworden. Jedes Jahr kommen rund 9 Mio. Tagestouristen sowie 2 Mio. Übernachtungsgäste nach Zürich. Eine Mehrheit davon ist jedoch auch geschäftlich in Zürich.
Basierend auf dem Artikel Zürich der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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