Zypern
Zypern (griech.: ΚÏÏ€Ïος, Kýpros; türk.: Kıbrıs) ist eine Insel im östlichen Mittelmeer, die im Jahre 1960 von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen wurde.
Obwohl das Territorium der gesamten Insel de jure Staatsgebiet der Republik Zypern ist - mit der Ausnahme zweier britischer Militärbasen -, übt die Regierung seit einer Invasion türkischer Truppen im Jahr 1974 de facto keine Hoheit mehr über den Nordteil der Insel aus, der sich im Jahre 1983 zum unabhängigen Staat Türkische Republik Nordzypern proklamiert hat.
Die Türkei erkennt als einziges Land die TRNZ als Staat an. Dieses Gemeinwesen verfügt durchaus über Staatscharakter; international wird ihm jedoch die völkerrechtliche Anerkennung verweigert, weil es durch die Intervention eines Drittstaates entstanden ist, also mit einem Verstoß gegen das UN-Gewaltverbot.
Zwischen dem Nord- und dem Südteil der Insel liegt eine Pufferzone, die von den Vereinten Nationen im Rahmen einer Friedensmission verwaltet wird.
Weiterhin existieren auf der Insel zwei Basen des Vereinigten Königreichs. Die beiden Exklaven Akrotiri und Dhekelia gehören völkerrechtlich zu Großbritannien. Für das Vereinigte Königreich war die Möglichkeit zur nachhaltigen Nutzung der strategisch wichtigen Insel eine Vorbedingung für die Entlassung in die Unabhängigkeit.
Die Republik Zypern ist seit dem 1. Mai 2004 Mitgliedstaat der Europäischen Union. Die EU bekräftigte den Herrschaftsanspruch der Republik Zypern über die gesamte Insel und sieht daher ganz Zypern als Teil des EU-Gebietes an. Faktisch trat jedoch nach dem Scheitern des Referendums vom 24. April 2004 der türkisch besetzte Nordteil nicht mit bei (siehe: EU-Erweiterung 2004).
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