Algier
Algier
Algier (, MadÄ«nat al-DschazÄ'ir
, französisch Alger) ist die Hauptstadt Algeriens. Sie ist die größte Stadt des Landes, Industriestadt, Verkehrsknotenpunkt und Kulturzentrum mit Universitäten, zahlreichen Instituten, Galerien und Museen.
Im städtischen Siedlungsgebiet leben 2,2 Millionen Menschen.
Die gesamte Provinz mit insgesamt 57 Gemeinden hat 3,5 Millionen Einwohner (2008).
In den letzten Jahrzehnten hat sich ein größerer Vorortgürtel um die Stadt gebildet. In der Metropolregion, die weit über die Grenzen der Provinz hinausreicht, leben 6,3 Millionen Menschen (2008). Algier heißt neben der Provinz eigentlich nur die Gemeinde (etwa 150.000 Einwohner), die das Stadtzentrum umfasst.
Das Bild der älteren Viertel von Algier wird von der Kasbah, einer Burg aus dem 16. Jahrhundert, der Großen Moschee aus dem 11. Jahrhundert und der 1660 errichteten Moschee sowie von Bauten aus der französischen Kolonialzeit (1830-1962) geprägt. 1992 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Geographische Lage
Geographische Lage
Algier liegt durchschnittlich zehn Meter über dem Meeresspiegel in der gleichnamigen Provinz im westlichen Teil einer Bucht des Mittelmeeres, an den Berghängen des algerischen Sahel (
Sahel algérois), einem Ausläufer des Atlas-Gebirges.
Hinter dem nur schmalen, buchtenreichen Saum der Mittelmeerküste erhebt sich der steil ansteigende Tellatlas mit der algerischen Hauptstadt. Der durch Becken, Längs- und Quertäler gegliederte Gebirgszug erreicht östlich von Algier in der wildzerschluchteten Kabylei 2.308 Meter Höhe. Auf seiner Südseite fällt der Tellatlas zum Hochland der Schotts (391 Meter bis weit über 1.000 Meter über dem Meeresspiegel) ab, das im Inneren zahlreiche abflusslose, versumpfte Salzseen, die sogenannten Schotts, aufweist.
Die meist kurzen Dauerflüsse in der Küstenregion können sich durch heftige Regenfälle in reißende Ströme verwandeln. In der Umgebung von Algier, an der ausreichend beregneten Nordseite des Tellatlas, wachsen mediterrane Sträucher wie Macchie, Aleppo-Kiefern, Korkeichen und Steineichen sowie (über 1.600 Meter) Atlas-Zedern; i
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Klima
Klima
Algier befindet sich in der mediterranen Klimazone mit warmen und trockenen Sommern sowie kühlen und niederschlagsreichen Wintern. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 18,2 Grad Celsius. Der wärmste Monat ist der August mit durchschnittlich 25,2 Grad Celsius, die kältesten Monate Januar und Februar mit 12,2 bis 12,6 Grad Celsius im Mittel. Meeresbrisen sorgen an heißen Tagen für Abkühlung. Im Winter gibt es häufig Stürme mit starken Regenfällen.
Am 9. November 2001 starben bei schweren Unwettern in Algier 672 Menschen, 1500 Familien wurden obdachlos. Starke Regenfälle hatten Schlamm- und Gerölllawinen ausgelöst, die an den Hügeln der algerischen Hauptstadt gelegene, leicht gebaute Behausungen der Armenviertel fortrissen. Mit 120 Millimeter Regen innerhalb eines Tages fiel mehr Niederschlag als im gesamten übrigen Monat.
Stadtgliederung
Stadtgliederung
Die Provinz Algier (von der das geographische Stadtgebiet Algiers etwa ein Drittel einnimmt) gliedert sich in 13 Kreise (Daïras) und 57 Gemeinden (Communes), wovon die Gemeinde
Alger-Centre („Algier-Zentrum“) (etwa 150.000 Einwohner) eine ist.
•Daïra von Sidi M'Hamed: Algier-Zentrum, Sidi M'Hamed, El Biar, El Madania, El Mouradia, Hamma-Anassers, Hydra
•Daïra von Bab El Oued: Bab El-Oued, Casbah, Bologhine, Hammamet, Oued Koriche, Rais Hamidou
•Daïra von Hussein Dey: Bourouba, El Magharia, Hussein Dey, Kouba
•Daïra von Bouzareah: Ben Aknoun, Beni Messous, Bouzareah, Dely Brahim
•Daïra von Bir Mourad: Raïs, Bir Mourad Raïs, Birkhadem, Gue de Constantine, Saoula
•Daïra von El Harrach: Bachdjerrah, El Harrach, Oued Smar, Mohammadia
•Daïra von Dar El Beïda: Aïn Taya, Bab Ezzouar, Bordj El Bahri, Bordj El Kiffan, Dar El Beïda, El Marsa
•Daïra von Cheraga: Aïn Benian, Cheraga, Ouled Fayet, El Achour
•DaÃ
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Wirtschaft
Wirtschaft
Algier ist die wichtigste Industriestadt Algeriens. Bedeutende Produktionszweige sind die Leder- und Textilindustrie, die Verarbeitung von Erdöl und die Herstellung von Kraftfahrzeugen und Metallwaren. Die Hauptstadt ist Sitz der größten Börse des Landes, der Bourse d'Alger.
In der Umgebung der Stadt findet eine intensive landwirtschaftliche Nutzung statt. Das Acker- und Dauerkulturland befindet sich überwiegend in Privatbesitz. Die wichtigsten Agrarprodukte sind Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Tomaten, Oliven, Datteln, Feigen, Tabak, Wein und Zitrusfrüchte. In Treibhäusern aus Kunststoff-Folie wird Frühgemüse für den Export kultiviert.
Nach Erlangung der Unabhängigkeit begann die Verstaatlichung einiger Wirtschaftsbereiche. Seit Anfang der 1980er Jahre bemüht man sich jedoch um eine ökonomische Liberalisierung und um die Förderung des Privatsektors.
Probleme bereiten die unzureichende Infrastruktur und die, bedingt durch die Landflucht, außerordentlich große Wohnungsnot. Die Strom- und Wasserversorgung befindet sich in einem desolaten Zustand.
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