Algerien
Algerien
Algerien ( al-ÄžazÄ’ir - "die Inseln", amtlich
Demokratische Volksrepublik Algerien) ist ein Staat im Nordwesten Afrikas. Algerien, das mittlere der Maghrebländer, ist nach dem Sudan und vor der Demokratischen Republik Kongo das zweitgrößte Land des afrikanischen Kontinents. Es grenzt im Norden an das Mittelmeer, im Westen an Mauretanien, Marokko und die von Marokko beanspruchte Westsahara, im Süden an Mali und Niger und im Osten an Libyen sowie Tunesien.
Geographie
Geographie
Algerien wird im Nordteil, dem eigentlichen Lebensraum des Landes, vom Atlasgebirge (mit Tellatlas, Hochland der Schotts und Saharaatlas), im weitaus größeren Südteil von der Wüste Sahara eingenommen.
Hinter dem nur schmalen, buchtenreichen Saum der Mittelmeerküste erhebt sich der steil ansteigende Tellatlas. Der durch Becken, Längs- und Quertäler gegliederte Gebirgszug erreicht östlich von Algier in der wildzerschluchteten Kabylei 2.308 m Höhe. Auf seiner Südseite fällt der Tellatlas zum Hochland der Schotts (391 bis weit über 1.000 m. ü. M.) ab, das im Inneren zahlreiche abflusslose, versumpfte Salzseen, die sogenannten Schotts, aufweist. Der im Süden anschließende, parallel zur Küste und zum Tellatlas verlaufende Saharaatlas erhebt sich auf bis zu 2.328 m.
Südlich des markanten Gebirgsabfalls (in den Schotts des östlichen Tieflandes bis 35 m unter Meeresniveau) breitet sich die algerische Sahara aus; sie nimmt 85 % der Landesfläche ein. An einen Streifen Wüstensteppe im Norden schließen sich die ausgedehnten, fast vegetationslosen Sanddünengebiete des Östlichen und W
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Geschichte
Geschichte
Ursprünglich war das Gebiet des heutigen Algerien von berberischen Volksstämmen bewohnt, im Osten von Tuareg. Vom 12. Jh. v. Chr. an errichteten die Phönizier an der Küste Handelsstützpunkte und gründeten 814 v. Chr. die Handelsstadt Karthago im heutigen Tunesien, die sich in der Folge zur Großmacht im westlichen Mittelmeer entwickelte. Um 202 v. Chr. schlossen sich die Berber-Stämme (Mauren) unter Massinissa zum Königreich Numidien zusammen und verbündeten sich mit Rom gegen Karthago. Die Erhebung Karthagos gegen Massinissa 149 v. Chr. lieferte Rom den erwünschten Vorwand für den Dritten Punischen Krieg, in dessen Verlauf Karthago zerstört wurde. 46 v. Chr. unterwarf Rom Numidien und vereinigte es mit Karthago zur römischen Provinz Numidia-Mauretania. Bis zum Einfall der Vandalen im Jahre 429 n. Chr. war diese die Kornkammer Roms. Die Vandalenherrschaft endete 534 mit der Eroberung durch Truppen des oströmischen Kaisers Justinian I.. Nordafrika wurde byzantinische Provinz.
Schon seit dem 3. Jh. hatte das Christentum in Nordafrika an Einfluss gewonnen. In den großen Städten waren mehrer
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Klima
Klima
Algerien hat im Norden mediterranes Klima, im Süden extrem trockenes Wüstenklima. An der Mittelmeerküste und den Nordhängen des Tellatlas beträgt die Mitteltemperatur im August 25 °C, im Januar 12 °C; die Niederschläge fallen vorwiegend im Winter und erreichen durchschnittlich 500 bis 1.000 mm. Im Hochland der Schotts herrscht winterfeuchtes Steppenklima mit ausgeprägten saisonalen Temperaturschwankungen (Januarmittel kaum über 0 °C, Augustmittel 30 °C). Die Niederschläge, meist in Form von kurzen Platzregen, betragen hier nur noch 350 mm. Der Nordhang des Saharaatlas wird wieder stärker beregnet; an der Südseite aber vollzieht sich rasch der Übergang zum heißen, trockenen Wüstenklima der Sahara mit täglichen Temperaturschwankungen bis 20 °C und mehr. Die Temperaturen erreichen im Sommer über 40 °C, im Winter können sie unter 0 °C sinken. In manchen Gegenden liegt das langjährige Niederschlagsmittel bei nur 10 mm. Aus der Sahara weht in den Sommermonaten häufig der Schirokko, ein trockener, staubbeladener Wind.
Kultur
Kultur
Die algerische Literatur ist stark vom arabischen Kulturerbe beeinflusst. Allerdings gibt es auch ein Kulturerbe der berberischen Minderheit. Viele berberische Autoren schreiben in französischer Sprache und Tamazight. Seit den 80er Jahren kam es verstärkt zu Auseinandersetzungen zwischen Berbern und der Zentralregierung, bei denen zahlreiche Menschen von der Gendarmerie umgebracht worden sind. Im Jahre 2001 beispielsweise wurden über 100 Menschen auf offener Straße erschossen. Im Zuge der 2004 angestrebten Parlamentswahlen machte die Regierung Bouteflika den Berbern schließlich Zugeständnisse (Berberisch an Schulen). Jedoch ist bis heute Berberisch keine offiziell anerkannte Amtssprache, was ein wesentlicher Unterschied zu einer Landessprache ist.
Wirtschaft
Wirtschaft
Nach Erlangung der Unabhängigkeit begann Algerien mit der Verstaatlichung einiger Wirtschaftsbereiche. Seit Anfang der 80er Jahre bemüht sich das Land jedoch um eine ökonomische Liberalisierung und um die Förderung des Privatsektors. Zwischen 1999 und 2002 lag der Anteil der Staatsausgaben für das Gesundheitswesen bei 4 %, für das Bildungswesen bei 24 % und für das Militär bei 17 %.
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