Alleghe
Alleghe
Alleghe ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Belluno, Region Venetien, südwestlich von Cortina d’Ampezzo. Der Name
Alleghe leitet sich von lateinisch
alica (von
alicarius = Scheune) ab.
Geographie
Geographie
Der Ort liegt in dem Dolomitental Cordevole am gleichnamigen See südlich der Marmolata und nordwestlich der Civetta. Der See entstand am 11. Januar 1771 durch einen Erdrutsch am nahe gelegenen Monte Forca (2.356 m; früher
Monte Piz genannt). Er begrub die Ortschaften Marin, Riete und Fusine unter sich, wobei das heruntergebrochene Geröll den Wasserlauf aufstaute, der innerhalb nur weniger Tage eine Tiefe von 18 Metern und eine Länge von 1500 m erreichte. Dabei wurden weitere Orte (Sommariva, Torre, Costa und Peron) überflutet. Der etwas höher gelegene Ort Alleghe (heute namensgebend für die Gemeinde) blieb verschont.
Geschichte
Geschichte
Eine Ansiedlung mit Kapelle existierte bereits im 12. Jahrhundert; sie ist in einer päpstlichen Bulle von 1185 erwähnt. Vor dem Erdrutsch siedelte die Bevölkerung in verstreuten Dörfern im Talgrund sowie an den Seitenhängen des Wildbachs. Nach dem Erdrutsch blieben neben Alleghe die folgenden Orte übrig, die heute Ortsteile der Gemeinde sind:
•Fontanive
•Coldemies
•Casaril
•Cordella
•Frena
•Pradel di sotto
•Pradel di sopra Pinié
•Coi
•Perencina
•Col de Fontana
•Fernazza
•Scalon
•Masarè
•La Sala
•Tos
•Pian
•Lagusel
•Caprile, eine historische Keimzelle des Cordevole-Tals und neben Alleghe der wichtigste Ortsteil der heutigen Gemeinde.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Die Kirche
San Biagio wurde 1771 nach dem Erdrutsch rekonstruiert. Der untergegangene gotische Vorläufer (1466 geweiht) war seinerseits auf den Resten der Kapelle errichtet, die in der päpstlichen Bulle von 1185 erwähnt war. Der Innenraum ist mit barocken Gemälden und Fresken von Valentino Rovisi (1715-1783, aus Moena, Tiepolo-Schule) ausgestattet. Das Hauptaltarbild stellt den Schutzpatron Blasius mit den Heiligen Maria Magdalena und Johannes Nepomuk dar, ein Deckenfresko das Urteil des Salomon.
• Im Rathaussaal befindet sich ein
arazzo (gobelinähnliches Bild) des Historienmalers Kurt Geibel-Hellmeck (Füssen, 1911-2005), das eine Begegnung einer Regierungsdelegation der Republik Venedig mit den Zünften von Alleghe im Jahr 1571 darstellt.
• Die Pfarrkirche des Ortsteils Caprile (S. Bartolomeo) stammt aus dem 15. Jahrhundert. Sie enthält Gemälde von Karl Henrici (Schweidnitz, 1737-1823) sowie eine Orgel von 1660.
Kunsthistorisch gesehen sind insoweit Berührungspunkte mit dem deutschen Kulturraum dokumentiert.
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