Arzier
Arzier
Arzier ist eine politische Gemeinde im Distrikt Nyon des Kantons Waadt in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Arzier liegt auf , 9 km nördlich des Bezirkshauptortes Nyon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am Jurasüdhang unterhalb des Molard, zwischen den Tälern des Ruisseau d'Oujon
im Westen und des Ruisseau de la Combe
im Osten, in aussichtsreicher Lage rund 500 m über dem Seespiegel des Genfersees.
Die Fläche des 51.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Waadtländer Juras. Im südöstlichen Teil gehören der Jurasüdhang von Arzier oberhalb des Bois de Chênes zum Gemeindeboden, begrenzt im Osten durch das tief eingeschnittene Tal des Ruisseau de la Combe; westlich des Ruisseau d'Oujon befindet sich der Waldhang
Côtes de Genolier. Nach Nordwesten erstreckt sich das Gebiet über die Höhe des
Molard und den Bois d'Oujon
auf den breiten Kamm der vordersten Jurakette. Diese ist im Bereich von Arzier gegliedert in mehrere gemäss der Streichrichtung des Juras von Südwest noch Nordost verlaufende Kalkrippen und dazwischenliegende teils moorige, oberirdisch abflusslose Senken, darunter das Marais Rouge
und die Petite Enne
. Die grösst ...mehr
Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1306 unter dem Namen
Argie. Ebenfalls im 14. Jahrhundert erschienen die Schreibweisen
Argier,
Arsie und
Arsier. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf den in der Merowingerzeit gebräuchlichen Personennamen
Aredius oder
Aregius zurück.
Das Dorf verdankt seine Entwicklung dem 1146 gegründeten Kartäuserkloster Oujon auf dem Jurakamm oberhalb von Arzier. Um die Wildnis urbar zu machen, gewährten die Mönche den Siedlern ab 1304 eine weitgehende Steuerfreiheit. Auch der Weiler Le Muids wird 1250 als
Au Muis im Klosterbesitz erwähnt. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam Arzier unter die Verwaltung der Landvogtei Nyon. Die Klostergüter wurden eingezogen und die Gebäude verfielen mit der Zeit. Da die Gemeinde zusehends verarmte und nicht mehr fähig war, die Abgaben an Bern zu leisten, übertrug Bern die Herrschaft 1664 auf das Dorf und verzichtete auf weitere Einkünfte. Arzier musste damit nur noch Abgaben an die Vogtei Nyon aufbringen, womit der Grundstein für den relativen Wohlstand
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Saint-Antoine wurde 1306 erbaut. Sie war nach der Reformation bis 1687 auch Pfarrkirche für Bassins und bis 1713 für Saint-Cergue. Auf einer Waldlichtung im Bois d'Oujon sind noch die Grundmauern und Fundamente des ehemaligen Kartäuserklosters Oujon sichtbar.
Wirtschaft
Wirtschaft
Arzier war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. In den unteren Gemeindeteilen wird Ackerbau betrieben, während auf den Jurahöhen Viehzucht und Milchwirtschaft vorherrschen. Auch die Forstwirtschaft hat dank des Waldreichtums eine grosse Bedeutung und war verantwortlich für den relativen Wohlstand der Gemeinde in den früheren Jahren. Weitere Arbeitsplätze gibt es im Gewerbe und im Dienstleistungssektor. Arzier ist Standort eines Forschungszentrums für Herzgefässkrankheiten. Das unter Vincent Mangeat errichtete grosse Gemeinde- und Schulzentrum wurde 1988 eröffnet. Seit etwa 1970 setzte dank der schönen Lage und trotzdem guten Verkehrsanbindung eine rasante Entwicklung zur Wohngemeinde ein. Der gesamte Hang um das ehemalige Dorfzentrum wurde überbaut. Die Bevölkerungszahl hat sich seither mehr als vervierfacht. Die überwiegende Zahl der Erwerbstätigen (mehr als 75 %) arbeitet auswärts, vor allem in Nyon und in Genf.
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