Azoren
Azoren
Die Inselgruppe der
Azoren (port.
Ilhas dos Açores für
Habichtsinseln) sind eine Gruppe von neun größeren und mehreren kleineren portugiesischen Atlantikinseln, die etwa 1.500 km westlich vom europäischen Festland und 3.600 km östlich von Nordamerika liegen.
Verwaltungstechnisch bilden die Azoren zusammengefasst eine autonome Region Portugals, die
Região Autónoma dos Açores. Trotz ihrer vergleichsweise weiten Entfernung vom europäischen Festland sind die Azoren als Teil Portugals der Europäischen Union zugehörig.
Die Azoren liegen auf 36° 43' bis 39° 56' N und 24° 46' bis 31° 16' W und umfassen eine Grundfläche von 2.334 Quadratkilometer. Sie sind Teil des Mittelatlantischen Rückens.
Die neun großen Inseln, von denen acht vulkanischen Ursprungs sind und lediglich eine (Santa Maria) sedimentär ist, werden in drei Gruppen aufgeteilt:
Im äußersten Westen liegen als »Grupo Ocidental« Corvo und Flores, zur Mittelgruppe (Grupo Central) zählt man Faial mit der Inselhauptstadt Horta,
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Geschichte
Geschichte
Münzfunde des 18. Jahrhunderts auf der Insel Corvo lassen darauf schließen, dass die Azoren bereits in der Antike von den Phöniziern besucht wurden. Die Inseln sind bereits unvollständig und in nicht korrektem Umriss auf alten Seekarten des 14. Jahrhunderts wie dem Atlas Catalan erkennbar. Sie wurden 1427 von Diogo de Silves im Auftrag von Heinrich dem Seefahrer aufgesucht und für Portugal in Besitz genommen.
Die Besiedlung durch Portugal begann bereits Mitte des 15. Jahrhunderts, zuerst ab 1431 auf der Insel Santa Maria. Auf Initiative von Isabella von Portugal, Schwester von Heinrich dem Seefahrer, die mit Philipp dem Guten von Burgund verheiratet war, gehörten zu den frühen Siedlern nicht nur portugiesische Bauern, sondern auch Flamen, da die Niederlande zum Herrschaftsbereich von Burgund gehörten. Auf der Insel Faial erinnern noch heute die Windmühlen und der Ortsname Flamengos daran. Die Azoren wurden bald ein wichtiger Stützpunkt auf dem Weg zu den Besitzungen in Mittel- und Südamerika. So besuchte Christoph Kolumbus 1493 auf dem Rückweg seiner ersten Entdeckungsfahrt die Inseln.
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Wirtschaft
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichen die Azoren einen Indexwert von 61.1 (EU-25:100) (2003).
Bedeutendste Wirtschaftszweige auf den Inseln sind die Vieh- und Milchwirtschaft. Exportiert werden hauptsächlich Milch, Milchprodukte sowie Rindfleisch.
Wegen ihrer Ursprünglichkeit und ihrer milden, nie extremen Temperaturen gewinnt auch der Tourismus auf den immergrünen Azoren zunehmend an Bedeutung.
Da acht der neun Inseln vulkanischen Ursprungs sind und somit - bis auf die Insel Santa Maria (sedimentären Ursprungs) - keine weiten Sandstrände bieten, dazu die Temperaturen im Sommer meist 25 °C nicht übersteigen und Niederschläge in der
Wetterküche Europas stets vorkommen („Vier Jahreszeiten am Tag“), sind Azoren-Urlauber jedoch eher Segler oder Touristen vom Schlage wandernder Abgeschiedenheitssucher, welche Diskotheken und sonstigen Vergnügungsbetrieb, den man ohnehin kaum vorfindet, meiden.
Verschiedene Heilquellen und Thermalbäder machen den Ort Furnas (Hauptinsel Sao Miguel), nicht nur für Festlands-Portu
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