Ballsh
Ballsh
Ballsh (albanisch auch
Ballshi) ist eine Kleinstadt im südlichen Mittelalbanien mit 9.100 Einwohnern (Schätzung 2004). Sie liegt im Kreis Mallakastra am Übergang von der Myzeqe-Ebene ins südalbanische Hügelland, 20 Kilometer südöstlich von Fier. Ballsh ist Zentrum der Ölförderung Albaniens und besitzt die größte Raffinerie des Landes. Als Versorgungszentrum der Region sind gute Einkaufsmöglichkeiten vorhanden.
Die wichtigste Fernverkehrsstraße nach Südalbanien führt durch den Ort. Der Passagierservice auf der Stichbahn von Fier nach Ballsh wurde im Jahr 2000 eingestellt, es verkehren Frachtzüge zur nahegelegenen Raffinerie.
Geschichte
Geschichte
Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. gründeten Illyrer auf einer Bergkuppe eine Stadt, das spätere Byllis, die mit einer Befestigungsmauer umgeben zum Hauptort des Illyrerstammes der Byllionen wurde. Ab Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. gehörte sie mit dem damaligen Namen
Colonia Byllidensium zur römischen Provinz Makedonien. In Ballsh wurden zwar römische Säulenreste vorgefunden, die Siedlung Ballsh fünf Kilometer nördlich von Byllis und abseits der Verkehrswege ist in römischer Zeit aber nicht gesichert. Die letzte Blütezeit von Byllis war im 6. Jahrhundert n. Chr. unter dem oströmischen Kaiser Justinian I.. Es muss ein wichtiges christliches Zentrum gewesen sein, denn in einem Dutzend kleinerer Gemeinden im Umkreis von fünf bis zehn Kilometern um Byllis wurden Reste von frühchristlichen Basiliken entdeckt.
In Ballsh (damals
Baletium) wurden an der Durchgangsstraße im Ort die Fundamente einer dreischiffigen Basilika aus dem Anfang des 6. Jahrhunderts freigelegt. Man fand Bodenplatten aus Marmor von der griechischen Insel Euböa und Säulen aus ägyptischem Granit.
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Wirtschaft
Wirtschaft
Um Ballsh liegen fünf Öllagerstätten. Das größte Ölfeld Albaniens,
Marinza bei Patos, wenige Kilometer nördlich der Stadt, wurde 1957 entdeckt. Noch näher liegt das erst 1966 entdeckte Ölfeld
Ballsh. Die Raffinerie in Ballsh hat eine theoretische Verarbeitungskapazität von 1 Mio Tonnen Rohöl pro Jahr, die einzige weitere Raffinerie in Fier von 0,5 Mio Tonnen. Diese Mengen wurden nur um 1980 erreicht, im Jahr 2000 waren es in Ballsh 300.000 Tonnen, damit weniger als ein Drittel der Kapazität. 2005 betrug die Gesamtproduktion im Land auch nur 382.000 Tonnen.
Ursachen für die geringen Produktionsmengen sind einmal veraltete Fördermethoden und zum anderen veraltete Anlagen zur Aufbereitung. Die Raffinerie von Ballsh wurde 1978 gebaut mit einer Technologie aus den 1960er Jahren.
2006 beschloss die mittlerweile privatisierte Betreibergesellschaft
ARMO, 2,6 Mio € in ein neues Anlagenteil zu investieren. Eine weitere, für Bohrtechnik zuständige Gesellschaft, die 1999 aus der staatlichen
Albanian Petroleum Corporation (APC) abgespalten wurde, ist die
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