Geschichte
Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. gründeten Illyrer auf einer Bergkuppe eine Stadt, das spätere Byllis, die mit einer Befestigungsmauer umgeben zum Hauptort des Illyrerstammes der Byllionen wurde. Ab Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. gehörte sie mit dem damaligen Namen Colonia Byllidensium zur römischen Provinz Makedonien. In Ballsh wurden zwar römische Säulenreste vorgefunden, die Siedlung Ballsh fünf Kilometer nördlich von Byllis und abseits der Verkehrswege ist in römischer Zeit aber nicht gesichert. Die letzte Blütezeit von Byllis war im 6. Jahrhundert n. Chr. unter dem oströmischen Kaiser Justinian I.. Es muss ein wichtiges christliches Zentrum gewesen sein, denn in einem Dutzend kleinerer Gemeinden im Umkreis von fünf bis zehn Kilometern um Byllis wurden Reste von frühchristlichen Basiliken entdeckt.
In Ballsh (damals Baletium) wurden an der Durchgangsstraße im Ort die Fundamente einer dreischiffigen Basilika aus dem Anfang des 6. Jahrhunderts freigelegt. Man fand Bodenplatten aus Marmor von der griechischen Insel Euböa und Säulen aus ägyptischem Granit.
Byllis wurde nach einem verheerenden Slaweneinfall 586 n. Chr. nicht wieder aufgebaut. Es blieb danach verlassen, die Bewohner und auch der Bischof zogen nach Ballsh. Byllis wurde geplündert, steinerne Reste finden sich als Baumaterial in Ballsh wieder. Im 11. oder 12. Jahrhundert wurden in der Basilika die Zwischenräume der Säulenreihen zugemauert. Nach Grabungsergebnissen muss es im Mittelalter auch ein Kloster in Ballsh gegeben haben. Tatsächlich wird 1219 im jetzt als Glavinitza bezeichneten Ort ein Kloster des Heiligen Demetrius erwähnt. Im 14. Jahrhundert wird der Ort als Bischofssitz aufgeführt, ein deutscher Bischof war 1351 – 1357 zu Besuch.
Unter den Gebietsherrschern dieser Jahre und bis zur Zeit Skanderbegs im 15. Jahrhundert gewann auch der Familienclan der Ballshas an Bedeutung. Ihr Einflussbereich reichte weit über die Mallakastra-Region hinaus.
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