Beerscheba
Beerscheba
Die Stadt
Beerscheba (hebräisch / Be'er Schéwa
, übersetzt „Brunnen der Sieben“ oder „Brunnen des Schwurs“; ) liegt im südlichen Israel; sie ist eine der größten Städte des Landes. Durch die Übertragung des Namens aus dem Hebräischen kommt eine Vielzahl weiterer Schreibungen vor, beispielsweise Be'er Schewa
, Beerscheva
, Beer Sheva
und Be'erscheba.
Geschichte
Geschichte
Bei Ausgrabungen seit 1969 auf dem östlich der Stadt gelegenen „Tell Beerscheba“ wurden menschliche Siedlungsspuren aus dem vierten vorchristlichen Jahrtausend gefunden. UNESCO hat diesen Tell im Jahr 2005 zum Weltkulturerbe erklärt. In der Bibel wird Beerscheba mehrfach im Zusammenhang mit den Patriarchen Abraham und Isaak erwähnt. Im 1. Buch Mose wird geschildert, wie Abraham einen Bund mit Abimelech schließt und dadurch einen von ihm gegrabenen Brunnen ungestört nutzen kann . Nach der Darstellung der Bibel lag später bei Beerscheba die Südgrenze des israelitischen Siedlungsgebiets .
Ausgrabungen auf dem Tell ergaben, dass ab 1100 v.Chr. eine stark befestigte israelitische Stadt existierte. Auch in späteren Jahrhunderten war die Stadt besiedelt. Die Makkabäer, die Römer und Byzantiner hatten hier Truppen stationiert.
Nach der arabischen Eroberung im 7. Jahrhundert verfiel die Stadt. Erst Maßnahmen der Türken führten im 20. Jahrhundert zu einer neuen Blüte. Im Jahr 1900 wurde zunächst ein Verwaltungszentrum für die Beduinen der Wüste eingerichtet, wenige Jahre s
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Klima
Klima
Durch seine Lage im nördlichen Negev hat Beerscheba im Sommer tagsüber ein heißes und sehr trockenes Klima, wobei die Nächte verhältnismäßig mild sind. Im Winter ist es tagsüber mild, nachts relativ kühl. Frost ist äußerst selten, Schnee kommt nur wenige Male pro Jahrhundert vor. Regen fällt nur sporadisch, durchschnittlich 203 Millimeter jährlich und zwar nur in der winterlichen Regenperiodem. Somit liegt die Stadt gemäß Definition in einer Halbwüstenzone. Im Frühling treten häufig massive Staubstürme auf. Im Winter kommen in den ebenen Stadtteilen dichte Morgennebel vor. Die vorherrschenden Winde sind am frühen Morgen aus Süden (trockene Wüstenluft) und am Nachmittag und Abend aus Nordwesten (feuchte Meeresluft).
Kultur
Kultur
Die Stadt besitzt mehrere Kultureinrichtungen regionaler und nationaler Ausstrahlung:
• Jugendkulturzentrum in der Altstadt
• das Beerscheba-Theater
• das städtische Kulturzentrum
• die städtische Bibliothek
• das Konservatorium
• das Yad-Labanim Kultur- und Kunstzentrum
• die Beerscheba-Sinfonietta
• das Bat-Dor Ballettzentrum, eine Zweigstelle der telaviver Bat-Dor Tanztruppe.
• eine Vielzahl Kulturclubs der Einwanderergemeinden (u.a. lateinamerikanischer, georgischer, äthiopischer, russischer, angelsächsischer oder frankophoner Club)
Lage
Lage
Die Stadt ist hauptsächlich in der Beerscheba-Arad Ebene gelegen. Das Ramot Viertel im Nordosten erstreckt sich über die Hügel der letzten Ausläufer des Hebron-Gebirges das aus weißem Kalkstein besteht. Die ebenen Teile der Stadt bestehen aus Lössböden, die eine schlechte Infiltration von Wasser erlauben. Dies führt bei den seltenen Regenfällen schnell zur Bildung von Oberflächenwasser, lokalen Überschwemmungen, Schlammbildung und Bodenerosion. Das Stadtgebiet innerhalb den Munizipalgrenzen umfasst 54 Quadratkilometer.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Wichtigste touristische Attraktion ist ein wöchentlich stattfindender Beduinenmarkt. In der Altstadt befinden sich das Negev Museum, im Haus des osmanischen Gouverneurs, und der berühmte Abrahamsbrunnen.
Die Altstadt wurde Jahrzehnte lang vernachlässigt und wird erst in den letzten Jahren restauriert. Sie stellt ein einzigartiges Beispiel einer geplanten osmanischen Stadt dar. Die Stadtbehörde versucht mit verschiedenen Initiativen den Ort wieder zu beleben.
Verschiedene osmanische Denkmäler sind bis heute erhalten geblieben. Darunter das Wohnhaus des Gouverneurs (Negev Museum), die Moschee, der alte Bahnhof, die Schule der Beduinen-Scheich-Kinder, die Bahnbrücke über den Nahal Beerscheba, der Sarayi-Regierungspalast („Serail“; heute Polizeiposten) sowie mehrere Villen im ottomanischen Stil der Jahrhundertwende.
An der Grenze der Altstadt befindet sich der britische Militärfriedhof des Ersten Weltkrieges, in dem auch australische und neuseeländische Soldaten des ANZAC-Armeekorps begraben sind. Zu Ehren der osmanischen Kriegsgefallenen wurde 1999 ein türkisches
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Wirtschaft
Wirtschaft
• Chemische Industrie
• Verarbeitende Industrie
• Maschinenbau
• Handel
• Medizin
• Dienstleitungszentrum
• Verwaltungszentrum
• Verkehrszentrum
• akademische Forschung und Entwicklung
• Bildung
• der Tourismus spielt nur eine untergeordnete Rolle; der Kongresstourismus ist wegen der Universität von Bedeutung
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