Beinwil (Freiamt)
Beinwil (Freiamt)
Beinwil (Freiamt) (schweizerdeutsch:
Böjel,
Böju) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Muri im Südosten des Schweizer Kanton Aargau, in der Region Freiamt. Bis Ende 1950 hiess die Gemeinde
Beinwil bei Muri.
Geographie
Geographie
Die Gemeinde besteht aus fünf kleinen Dörfern, die am Ostabhang des Lindenbergs verstreut sind. Der Hang steigt gleichmässig an und geht im Westen in eine über 800 Meter hoch gelegene Hochebene über. Er wird durch mehrere, teilweise tief eingeschnittene Tobel unterteilt, deren Bäche in Richtung Osten fliessen und in die Reuss münden. Von Norden nach Süden sind dies der Wissenbach, der Sembach und der Mariahaldenbach. Nur der Rüeribach, einer der Quellbäche der Bünz, fliesst nach Norden.
Die Hauptsiedlung
Beinwil befindet sich ungefähr in der Mitte des Gemeindegebiets am Wissenbach. Rund eineinhalb Kilometer östlich liegt
Wallenschwil , ein Kilometer südlich
Wiggwil am Sembach. Ein Kilometer nördlich von Beinwil befindet sich
Winterschwil umweit des Rüeribachs, ein Kilometer westlich
Brunnwil . Über das ganze Gemeindegebiet verstreut gibt es rund ein Dutzend Einzelhöfe, vier davon auf der Hochebene des Lindenbergs. Beim Hof Horben auf befindet sich das kleine Schloss Horben.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1129 Hektaren, davon s
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Geschichte
Geschichte
Mauerreste und Funde von kleinen Gebrauchsgegenständen zeugen von einer Besiedlung während der Zeit des Römischen Reiches. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts siedelten sich hier die Alamannen an. Die erste urkundliche Erwähnung von
Beinwilare («Hof des Beino») erfolgte im Jahr 1153. Um 1160 folgten
Brunwile (Brunnwil, «Hof des Bruno») und
Walleswilare (Wallenschwil, «Hof des Walah»). 1179 kam
Wicwilare (Wiggwil, «Hof des Wigo») dazu, 1189 schliesslich
Winteswile (Winterschwil, «Hof des Winithari»).
Bereits kurz nach seiner Gründung im Jahr 1027 besass das Kloster Muri Grundbesitz in den Dörfern am Lindenberg. 1239 trat ein
Hartmann Viselere bedeutende Grundstücke und die dazu gehörenden Rechte an das Kloster in Kappel am Albis ab. Diese gelangten 1415 an die Stadt Zürich, 1586 an die Familie Holdermeyer in Luzern und 1614 schliesslich an das Kloster Muri. Die restlichen Grundstücke, Streubesitz verschiedener Adliger, konnte das Kloster nach und nach aufkaufen. Die Landeshoheit lag bei den Habsburgern, die auch die hohe Gericht
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist ein bekannter Wallfahrtsort, da hier die Gebeine des 1192 verstorbenen und 1817 heilig gesprochenen Burkard von Beinwil aufgebahrt sind. Das Kirchengebäude wurde 1239 erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem das Kloster Muri 1614 das Patronatsrecht übernommen hatte, gab Abt Jodok Singisen 1618 einen Neubau in Auftrag. 1620 waren die Bauarbeiten abgeschlossen. Wegen schlechter Ausführung musste der Kirchturm 1645 abgebrochen und neu errichtet werden. 1797 wurde das Kirchenschiff vollständig neu errichtet und verlängert.
Der Weiler Winterschwil erhielt 1987 für sein intaktes Ortsbild den Aargauischen Heimatschutzpreis. In Wallenschwil steht die 1745 erbaute Kapelle St. Laurentius. Sehenswert ist auch die Eichmühle am Rande von Wiggwil, die seit mindestens 1584 besteht und heute noch in Betrieb ist.
Das Schloss Horben hoch oben auf dem Lindenberg wurde 1700/01 als Erholungsheim für die Mönche des Klosters Muri errichtet; die Schlosskapelle St. Wendelin mit ihren barocken Wandmalereien ist im Gegensatz zum Schloss öffentlich zugänglich.
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Wirtschaft
Wirtschaft
In Beinwil gibt es rund 320 Arbeitsplätze, davon 46 % in der Landwirtschaft, 25 % in der Industrie und 39 % im Dientleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Muri oder in den Agglomerationen der Städte Luzern und Zug. Das Hochplateau Horben mit dem gleichnamigen Schloss ist vor allem an Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel. Im Sommer ist ein weitläufiges Wanderwegnetz vorhanden. Im Winter, wenn genug Schnee liegt, wird ein kurzer Skilift in Betrieb genommen und es werden drei Langlaufloipen gespurt. Die Lindenbergloipe ist 12 Kilometer lang, die Horbenloipe 4,4 Kilometer. Eine weitere 2,2 Kilometer lange Loipe wird nachts beleuchtet.
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