Belfort
Belfort
Belfort (deutsch
Beffert oder
Befert) ist eine Industrie- und Garnisonstadt in Ostfrankreich etwa 50 km südwestlich von Mülhausen. Die Stadt ist Verwaltungssitz (
chef-lieu) des Départements Territoire de Belfort und hat 52.000 Einwohner (Stand: 2007), mit Vororten ca. 78.000.
Geschichte
Geschichte
Belfort wird 1226 im Friedensvertrag von Grandvillars (Granwiller) zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Bedingt durch ihre Lage am Eingang der Burgundischen Pforte hatte die Stadt früher eine große strategische Bedeutung. Die Zitadelle der Stadt wurde von Vauban seit 1686 im Auftrag von Ludwig XIV. zur Festung ausgebaut, die Stadt ummauert und mit einer Vielzahl heute noch erhaltener wehrhafter Türme versehen.
Vom Dezember 1813 bis April 1814 überstand die Festung 113 Tage lang unter dem Kommandeur Legrand einer Belagerung der Koalitionsarmee von Österreichern, Bayern, Kosaken und Ungarn. Im Juni/Juli 1815 leistete General Lecourbe mit 8.000 Mann erfolgreich Widerstand gegen eine Armee von 40.000 Österreichern. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 widerstanden die Truppen unter Oberst Pierre Marie Philippe Aristide Denfert-Rochereau 103 Tage lang einer Belagerung durch Preußen; erst auf ausdrücklichen Befehl der französischen Regierung wurden Festung und Stadt am 16. Februar 1871 den feindlichen Truppen übergeben, die die Festung teilweise schleiften. Durch diese erfolgreichen Widerstandsa
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
La Citadelle (Festungswerk des 17. Jahrhunderts der Baumeister Gaspard de la Suze, Vauban und Général François-Nicolas-Benoît Haxo), verantwortlich für den Umbau ab 1817, mit 1872 von privater Seite gegründeten Kunst- und Stadthistorischem Museum in der Kaserne und Aussichtsplattform
Le Lion (22 Meter lang, 11 Meter hoch; aus Vogesen-Sandstein)
Cathedrale Saint-Christophe am Place d'Armes (1727-1752 aus Vogesen-Sandstein erbaut; Orgel von Valtrin, 1750, im 19. Jahrhundert von Calinet umgestaltet und 1966 von Schwenkedel renoviert; zwei Gemälde von Gustave Dauphin, 1830 und 1843); in der Zeit der Französischen Revolution zum "Tempel der Vernunft" erklärt; seit 1979 mit der Errichtung des Bistums Belfort-Montbéliard Kathedrale.
Rathaus am Place d'Armes (1724 vom Ingenieur Mareschal als Stadtpalais für François Noblat erbaut; 1784 von der Bürgerschaft Belforts aufgekauft; 1789 umgebaut unter Jean-Baptiste Kléber nach Plänen von Pierre Valentin Boudhor, bemerkenswertes Treppenhaus, Ehrensaal (1810) von Kléber mit GemÃ
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Wirtschaft der Stadt ist geprägt durch die Herstellung von Kraftwerksanlagen, hauptsächlich durch die Firma Alstom, Teile der Produktion gehören heute aber auch zu General Electric. In Folge eines stark schrumpfenden europäischen Marktes für Kraftwerksanlagen und damit verbundener wirtschaftlicher Schwierigkeiten von Alstom nahm die Zahl der Beschäftigten auf dem Alstom-Gelände in den letzten zehn Jahren von ursprünglich 18 000 auf unter 6 000 ab, was zu großen wirtschaftlichen Problemen in der Stadt und der Region führte und führt.
Neben der Elektro- und Elektronikindustrie ist die Textil-und Maschinenbauindustrie vertreten; so werden heute bei Alstom die TGV-Züge gebaut.
Jeden ersten Sonntag von März bis Dezember findet in der gesamten Altstadt von Belfort seit 1966 Ostfrankreichs größter Flohmarkt statt.
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