Bercher
Bercher
Bercher ist eine politische Gemeinde im Distrikt Gros-de-Vaud des Kantons Waadt in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Bercher liegt auf , 20 km nördlich der Kantonshauptstadt Lausanne (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich auf dem Hochplateau des nordöstlichen Gros de Vaud, westlich des tief eingeschnittenen Tals der Mentue, im Waadtländer Mittelland.
Die Fläche des 4.3 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Gros de Vaud, der Kornkammer des Kantons Waadt. Der grösste Teil des Gemeindebodens wird vom etwas mehr als 1 km breiten Hochplateau von Bercher eingenommen, das im Süden auf dem Hügel
La Chavanne mit den höchsten Punkt erreicht. Das Plateau wird im Osten durch das rund 100 m tiefe, in die Molasseschichten eingeschnittene bewaldete Tal der mittleren Mentue begrenzt, während die westliche Grenze entlang des Baches
Foirause verläuft. Ganz im Süden erstreckt sich das Gebiet bis in den Wald
Béta. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 14 % auf Siedlungen, 26 % auf Wald und Gehölze und 60 % auf Landwirtschaft.
Zu Bercher gehören die Siedlung
Le Martinet an der Mentue unterhalb des Dorfes sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Berche
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Geschichte
Geschichte
Die frühesten Spuren auf dem Gemeindegebiet von Bercher stammen aus der Römerzeit. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1154 unter den Namen
de Berchiaco und
Bergie. Später erschienen die Schreibweisen
Bercie (1166),
Bergi,
Bergy und
Berchie (1223) sowie
Berchier (1453). Der Ortsname leitet sich vom Eigennamen
Bercius ab.
Im Mittelalter war Bercher eine Herrschaft, welche auch die umliegenden Dörfer Fey, Rueyres und Saint-Cierges umfasste und den Herren von Cossonay unterstand. 1420 kam Bercher an den Herzog von Savoyen; dieser übergab die Herrschaft der Familie de Glérens. Später kam es zu weiteren Besitzerwechseln. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam Bercher unter die Verwaltung der Landvogtei Yverdon. Unter der Berner Herrschaft wurde Bercher 1712 zur Kastlanei erhoben, welche die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte das Dorf von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Seit dem 12. Jahrhundert ist die Pfarrkirche von Bercher erwähnt, die dem Priorat Saint-Maire in Lausanne gehörte. Die ausserhalb des Dorfes beim Schloss stehende Kirche wurde 1724 umgestaltet. Das Schloss war einst Sitz der Herren von Bercher. Der heutige Bau stammt vom ausgehenden 17. Jahrhundert und ist heute ein stattlicher Bauernhof mit grossem Wirtschaftsgebäude. Im alten Ortskern sind einige charakteristische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.
Wirtschaft
Wirtschaft
Bercher war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute haben der Ackerbau, der Obstbau und die Viehzucht nur noch eine untergeordnete Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung.
Seit dem 14. Jahrhundert ist eine Mühle an der Mentue nachgewiesen; bei Le Martinet befand sich eine Schmiede. Ein bedeutender wirtschaftlicher Aufschwung folgte 1880 mit der Gründung der Kondensmilchfabrik durch Nestlé, die bis 1921 in Betrieb war. Bercher wurde dadurch zu einem Regionalzentrum für Handel und Gewerbe. Heute gibt es im Dorf Betriebe des Transportgewerbes, des Gartenbaus, mechanische Werkstätten, ein Getreidezentrallager und zahlreiche kleinere Unternehmen. Bercher ist Sitz einer landwirtschaftlichen Genossenschaft.
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich im Grossraum Lausanne und in Yverdon arbeiten.
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