Betschwanden
Betschwanden
Betschwanden ist die kleinste politische Gemeinde des Kantons Glarus in der deutschsprachigen Schweiz mit 191 Einwohnern (2006).
Geographie
Geographie
Die Gemeinde liegt im so genannten Glarner Grosstal, wenige Kilometer nördlich der südlichsten Gemeinde Linthal. Der Ort Betschwanden mit Dorfkern auf dem Schuttkegel des Diesbachs liegt auf der rechten Talseite. Der grösste Teil des Gemeindegebietes liegt aber nicht in dieser Talebene sondern im bergigen Gelände des
Freiberg Kärpf.
Von der Gemeindefläche von 950 ha sind etwa die Hälfte (501 ha) landwirtschaftliche Nutzfläche, etwa ein Viertel (247 ha) ist Wald und Weidland. Das Klima ist alpin.
Geschichte
Geschichte
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes als
Beswando datiert auf eine Urkunde aus dem Jahr 1240. Die Silbe
Bet- geht wahrscheinlich auf den Personennamen
Betto zurück, eine Kurzform zu
Baturîh oder
Batufrid (
batu bedeutet
Kampf). Vielleicht geht der Ausdruck aber auch auf das galloromanische Wort für
Birke zurück. Der zweite Namensbestandteil (Suffix) bezieht sich auf eine, im Almwirtschaftsbereich verbreitete besondere Formen der Rodung, das Schwenden.
In Betschwanden lebte 1532 bis 1555 der Glarner Reformator Fridolin Brunner. Unter dem Einfluss Brunners setzte Betschwanden 1533 als erste Glarner Gemeinde eine selbstständige Gemeinde- und Kirchenpflege ein.
Vom 16. bis 18. Jahrhundert gehörten Diesbach, Hätzingen und Haslen zum Tagwen Betschwanden, der um 1700 insgesamt 222 erwachsene männliche Landleute zählte. Die Verbindung mit Hätzingen, Diesbach und Rüti erstreckt sich heute noch auf die reformierte Pfarrgemeinde (bis 1942 auch Braunwald).
Die Gemeinde ist an der Bevölkerungeszahl gemessen, neben Leugg
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Politik
Politik
Allen Widrigkeiten zum Trotz hat Betschwanden an seiner Eigenständigkeit festgehalten. Seit dem 1. Januar 2000 ist es eine Einheitsgemeinde. Die politische Gemeinde wurde mit der Schul- und der Fürsorgegemeinde fusioniert. Mit den Gemeinden vor allem des südlichen Grosstales bestehen Vereinbarungen und Zweckverbände zur überkommunalen Lösung von Aufgaben (Entsorgung etc.).
Wirtschaft
Wirtschaft
Land- und Alpwirtschaft waren bis zum 19. Jahrhundert die wichtigste Einnahmequelle der Betschwander: Die Alp
Vorder Sand, welche heute mitten im Gemeindegebiet von Linthal liegt gehörte schon seit Jahrhunderten dem Tagwen. Aus einer 1843 eröffneten Spinnerei wurde 1910 ein Lagerhaus, 1982 ein Textilchemiebetrieb. Heute sind viele Betschwander Wegpendler und arbeiten im Unterland Richtung Zürich.
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