Biberist
Biberist
Biberist ist eine politische Gemeinde im Bezirk Wasseramt des Kantons Solothurn in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Biberist liegt auf , 3 km südsüdöstlich des Kantonshauptortes Solothurn (Luftlinie). Die Industriegemeinde erstreckt sich an der unteren Emme und am
Dorfbach, dem Unterlauf des Biberenbaches, am Nordostrand der Molassehöhen des Bucheggberges und am Rand der Schwemmebene der Emme, im Solothurner Mittelland.
Mit einer Fläche von 12.4 km² ist Biberist die grösste Gemeinde des Bezirks Wasseramt. Sie umfasst einen Abschnitt der grundwasserreichen Schotterebene im inneren Wasseramt und des westlich angrenzenden Molassehügellandes. Den zentralen Teil bildet die Ebene, die von der Emme und dem Dorfbach (Biberbach) durchflossen wird. Östlich der kanalisierten Emme reicht das Gebiet über die
Eichmatt bis an den
Grüttbach. Westlich des Flusses schliesst sich die rund 1 km breite Talebene des untersten Teils des Biberenbachs an. Der
Altisberg , ein bewaldeter Ausläufer des Bucheggberges, reicht bis an den Südrand von Biberist und trennt die Ebenen von Emme und Biberental.
Nördlich des Dorfes umfasst das Gemeindegebiet die rund 500 m breite, von den Hauptverkehr
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Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Biberist war schon sehr früh bewohnt. Die frühesten Zeugnisse der Anwesenheit des Menschen stammen aus dem Neolithikum, als auf dem Altisberg eine Siedlung errichtet wurde. Weitere Funde stammen aus der Bronzezeit. Am Stadtrand von Solothurn wurden bei archäologischen Grabungen im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn A5 Überreste eines vermutlich vom 1. bis zum 3. Jahrhundert nach Christus bewohnten römischen Gutshofs entdeckt; daneben wurden zahlreiche Kleinfunde gemacht. Das Gebiet, das sich nahe der Strasse von Aventicum (Avenches) nach Salodurum (Solothurn) befand, wurde im Frühmittelalter als Gräberfeld benutzt.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 763 unter dem Namen
Biberussa; noch im 8. Jahrhundert ist die Schreibweise
Biberusse überliefert. Später erschienen die Bezeichnungen
Pibirsin (10. Jahrhundert),
Bibirussa,
Biberhusen,
Bubrusche (1251),
Bibersche (1268),
Bierösch,
Biberesche und
Bibersech. Von 1508 ist erstmals der heutige Name überliefert. Der Ortsname
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die katholische Kirche Sankt Marien, bereits 762 erwähnt und 1470 vermutlich nach einem Emmehochwasser an den heutigen Standort verlegt, erhielt ihre heutige Gestalt beim Neubau 1845 im Stil des Klassizismus. Umgestaltungen fanden im Verlauf des 20. Jahrhunderts statt. Die reformierte Kirche wurde im Jahr 1910 eingeweiht. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich mehrere Herrensitze, darunter das Schlösschen Vorder Bleichenberg, das 1602 bis 1609 erbaut, um 1680 zum Türmlihaus verändert wurde und heute als Kulturzentrum von Biberist dient (Gemälde- und Kunstsammlung der Moos-Flury-Stiftung), sowie das im 17. Jahrhundert im französischen Stil erbaute Schlösschen Schöngrün.
Wirtschaft
Wirtschaft
Biberist war bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft des Biberenbachs wurde schon seit dem 15. Jahrhundert für den Betrieb einer Mühle genutzt. An einem Seitenkanal der Emme befanden sich ab 1747 eine Ölmühle, ab 1757 eine Säge und ab 1776 eine Pulvermühle. Letztere wurde 1805 durch eine Explosion zerstört, danach jedoch wiederaufgebaut, bis der Betrieb 1845 eingestellt wurde. Am Stadtrand von Solothurn, aber auf dem Gebiet von Biberist bestanden seit dem frühen 19. Jahrhundert eine Bierbrauerei und eine Tabakfabrik. Nach 1860 erlebte der Ort einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung durch die Gründung der Papierfabrik Biberist.
Heute bietet Biberist rund 3500 Arbeitsplätze an. Mit 3 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft (vorwiegend Ackerbau und Forstwirtschaft) nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 52 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 45 % der Arbeitskräft
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