Charmey
Charmey
Charmey ist eine politische Gemeinde im Distrikt Gruyère des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Galmis wird heute nicht mehr verwendet.
Auch die Gemeinde Galmiz im Seebezirk trägt den französischen Namen
Charmey. Sie wird zur Unterscheidung
Charmey (Lac) genannt.
Geographie
Geographie
Charmey liegt auf , 8 km östlich des Bezirkshauptortes Bulle (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich auf einer Terrasse über dem Stausee Lac de Montsalvens, der vom Jaunbach (französisch: Jogne) durchflossen wird, in einer offenen Talmulde, in den Freiburger Voralpen.
Mit einer Fläche von 78.4 km² ist Charmey die grösste Gemeinde des Kantons Freiburg. Das Gebiet umfasst einen Abschnitt der stark reliefierten Freiburger Voralpen. Der zentrale Teil der Gemeindefläche wird von der Talweitung von Charmey eingenommen, in welcher der Lac de Montsalvens liegt. In diesen Stausee fliesst von Norden der Bach
Javro, der stets die nordwestliche Grenze von Charmey bildet. Hauptzufluss des Stausees ist der Jaunbach, der mit seinem Tal das Gemeindegebiet in einen nördlichen und einen südlichen Teil gliedert.
Nördlich des Jaunbachs erstreckt sich der Gemeindeboden über die Felsgrate der
Dent de Vounetz und
Maischüpfenspitz (französisch: Vanil d'Arpille
) in das Quellgebiet des Javro. Auch der im Einzugsgebiet des Schwarzsees liegende Breccaschlund, ein oberirdisch abflussl ...mehr
Geschichte
Geschichte
Verschiedene Flur- und Siedlungsnamen deuten darauf hin, dass Charmey bereits zur Zeit der Kelten bewohnt war. Charmey bedeutet beispielsweise
verlassenes Berggebiet, Tissiniva hat die Bedeutung von
neue Hütten. Nach dieser Zeit war das Gebiet vermutlich lange Zeit bis Mitte des 12. Jahrhunderts unbewohnt.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1211 unter dem Namen
Chalmeis. 1294 erschien die Bezeichnung
Chermeix; danach hiess der Ort bis 1760
Feiguières. Seit seiner ersten Nennung unterstand Charmey den Herren von Corbières. Auch das Kloster La Valsainte und die Abtei Hauterive hatten Grundbesitz auf dem Gemeindeboden. Im Jahr 1249 wurde Charmey Sitz einer Nebenlinie der Herren von Corbières, als die Herrschaft unter drei Brüdern aufgeteilt wurde. Nachdem diese Linie Mitte des 14. Jahrhunderts erlosch, wurde Charmey zunächst durch einen Kastlan verwaltet.
1454 gelangte das Dorf durch Kauf an die Grafschaft Greyerz. Die finanziellen Schwierigkeiten des Grafen Michael von Greyerz führten 1553 zum Verkauf der Herrschaft Corbières a
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche Saint-Laurent, bereits 1228 erwähnt, besteht in ihrer heutigen Gestalt seit dem Neubau während der Jahre 1735 bis 1738; der Chor stammt von 1937 und enthält Chorgestühl aus dem 17. Jahrhundert. Im Ort befindet sich das Heimatmuseum Musée du Pays et Val de Charmey. Im alten Ortskern sind charakteristische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Auch der Weiler Les Arses besitzt eine Gruppe solcher Holzbauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert. Ebenfalls in Les Arses steht eine Loretokapelle aus dem Jahre 1645. Eine weitere sehenswerte Kapelle ist Notre-Dame-du-Pont-du-Roc, erbaut 1693. Von der ehemaligen Burg Sur la Roche, Residenz der Seitenlinie der Herren von Corbières, sind nur noch wenige Mauerreste sichtbar.
Wirtschaft und Tourismus
Wirtschaft und Tourismus
Charmey war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Bis Ende des 19. Jahrhunderts spielte auch die Korbflechterei (Heimarbeit) eine bedeutende Rolle. Noch heute haben die Viehzucht und Milchwirtschaft eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Dank seines grossen Gemeindegebietes besitzt Charmey ausgedehnte Alpweiden zur Sömmerung des Viehbestandes. In den Alpkäsereien wird Greyerzer Käse sowie die Lokalsorte Charmey hergestellt.
Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Neben den Gütern des täglichen Bedarfs und der Holzverarbeitung ist das Gewerbe von Charmey stark auf den Tourismus ausgerichtet (Gastgewerbe, Hotellerie, Kunsthandwerk). Mit dem Bau von Seilbahnen auf die Vounetz sowie von Skiliften erlebte das Dorf seit den 1960er Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung durch den Fremdenverkehr (sowohl Sommer- als auch Wintertourismus). Derzeit wird ein Projekt ausgearbeitet, um die bereits im 18. Jahrhundert bekannten Thermalquellen für den Badetourismus zu nutz
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