Comodoro Rivadavia
Comodoro Rivadavia
Comodoro Rivadavia ist eine wichtige Hafen- und Industriestadt an der Atlantikküste der Provinz Chubut, im südlichen Argentinien. Sie ist die Hauptstadt des Departamento Escalante und mit 137.061 Einwohnern (2001, INDEC) die größte Stadt der Provinz.
Geschichte
Geschichte
Vor der Ankunft europäischer Einwanderer war die Region Siedlungsgebiet der indigenen Tehuelche (Eigenbezeichnung Aonikenk (Quelle: http://www.elchenque.com.ar/abo/aoni/indiaonikenk.htm) und Mapuche, die noch heute in der Gegend leben und ihre Kultur (Webkunst, Silberschmieden, Musik) pflegen.
Die Stadt Comodoro Rivadavia wurde 1901 als Zentrum der Schafzuchtgegend Zentralpatagoniens gegründet. Als jedoch 1907 auf der Suche nach Trinkwasser Erdöl gefunden wurde, begann die Stadt schnell zu wachsen. Die Erdölförderung führte zur Ansiedlung zahlreicher Industrien und zu Binnenwanderung vor allem aus dem Nordwesten Argentiniens, aber auch aus dem Nachbarland Chile, so dass Comodoro Rivadavia heute eine sehr gemischte Bevölkerung aufweist.
Lage
Lage
Die insgesamt sehr weitläufig angelegte Stadt liegt in mehreren Nebenbuchten des Golfo San Jorge, einem von bis zu 600 Meter hohen Bergen umgebenen Golf des Südatlantiks, sowie in einigen Trockentälern in der Umgebung. Nördlich des Zentrums direkt am Meer befindet sich der
Cerro Chenque, ein 212 Meter hoher, pyramidenförmiger Berg, der das Stadtbild bestimmt. Der höchste Berg im Stadtgebiet - und der ganzen Region - ist jedoch der 615 Meter hohe Pico Salamanca, gelegen etwa 20 km nördlich des Zentrums.
Die Umgebung gehört zur patagonischen Steppe, die jedoch in dieser Region anders als im Rest der Region stark zerfurcht ist, mit zahlreichen engen Tälern, in denen zum Teil etwas Landwirtschaft betrieben wird. Das Klima ist insgesamt mild und gemäßigt, aber windig: im Sommer sind es durchschnittlich 19 °C, im Winter 7 °C. Zu stürmischen Zeiten werden nicht selten Windgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h gemessen, was an das Errichten hoher Gebäude besondere Anforderungen stellt. Mit 300 Millimetern gibt es etwas mehr Niederschlag als auf der patagonischen Meseta, Regen fäl
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt ist architektonisch modern und hat daher keine besonders sehenswerte Bauwerke aufzuweisen. Von Interesse sind jedoch die Museen: Das
Museo del Petroleo im Stadtteil General Mosconi zählt zu den wichtigsten der Welt, die sich mit dieser Thematik befassen. Zusätzlich gibt es noch das
Museo Regional Patagónico, das sich mit diversen Aspekten wie Geographie und Geschichte Patagoniens befasst, das
Museo Paleontológico mit Fossilien aus der Region und das
Museo de Bellas Artes mit Kunstwerken regionaler und nationaler Künstler.
Wirtschaft
Wirtschaft
Comodoro Rivadavia ist heute eines der wichtigsten Zentren der argentinischen Erdölproduktion und besitzt mehrere Industriebetriebe, die das Rohöl verarbeiten. Zudem ist es die Handelsmetropole für den gesamten Süden Patagoniens. Im Aufschwung befindet sich die Windenergieproduktion in der Gegend; auf den Hügeln in der Umgebung der Stadt steht der größte Windpark Südamerikas, der 15 Prozent der in Comodoro verbrauchten elektrischen Energie erzeugt.
Bei Comodoro Rivadavia wird das zur Zeit südlichste Zementwerk der Welt errichtet. Der Bau der Anlage wird mit den zu Teilen sehr heftigen Winden zu kämpfen haben; im Herbst sollen Windgeschwindigkeiten über 200 km/h vorkommen. Das Werk wird daher hinter einem Erdwall errichtet, der die Anlage gegen die stets vom Meer wehenden Winde schützt.
Insgesamt ist Comodoro Rivadavia eine im innerargentinischen Vergleich reiche Stadt, die Löhne liegen über dem Durchschnitt, die Armutsrate der Agglomeration
Comodoro Rivadavia - Rada Tilly deutlich darunter. Dies liegt weitgehend an einem Aufschwung in der lokalen Erdölwirtschaft weg
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